Ich erkenne ihn nicht wieder :(

Hallo,

mein Mann und ich sind über 14 Jahre zusammen, haben Kinder.

Seit einem Jahr ist bei uns der Wurm drinnen und es wird immer schlimmer.

Es fängt an mit:
- dass er mir hinterherschnüffelt, in dem er in meinem Account schaut was ich bestellt habe.
- dass er kontrolliert, mit wem und wie lange ich mit jemanden über das Haustelefon telefoniere und kennt er die Nummer nicht, sucht er die übers Internet.
- er möchte mir allzugern vorschreiben, was ich zu tun und zu lassen habe.

Jetzt bin ich an einem Punkt angekommen, dass ich keine Lust mehr habe. Mich macht er mittlerweile innerlich aggresiv, und ich bekomme Wut, wenn ich ihn sehe.

Dummerweise, ist es nicht so einfach Sachen packen und gehen.

1. Wir haben vor vielen Jahren ein Haus gekauft, der Kredit läuft auf uns beide und ich stehe im Grundbuch.
2. Ich möchte wieder 70 Km zurück in ein anderes Bundesland ziehen, sprich ich muss hier mein unbefristetes Arbeitsverhältnis kündigen.
3. Ich bekomme vom Jobcenter keine Unterstützung, da das Haus (trotz Schulden) als Vermögen angesehen wird.
Heißt das, dass ich hier für immer gefangen bin?

Ich fühl mich innerlich so leer und nutzlos, ich schaff das bald nicht mehr. Bin total unglücklich.

Kennt jemand so eine Situation und kann mir Tipps geben, wie ich hier von diesem Kerl loskomme?

Danke.

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Ich bin sicher, dass es einen Weg gibt, eben nicht in so einer Ehe ausharren zu müssen, das wäre ja abartig. Du brauchst allerdings eine fundierte Rechtsberatung, deswegen - Termin ausmachen und sich beraten lassen.
Ich nehme an, geredet wirst Du schon mit ihm haben, ergebnislos.
Einen Kontrollfreak möchte ich auch nicht behalten, selbst wenn man finanziell Federn lassen wird, denn sowas wird erfahrungsgemäß nicht von alleine besser, eher schlimmer.
Alles Gute.
LG Moni

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Liebe Moni,

genau so ist es leider. Habe mich damals für eine Wohnung beworben gehabt, als er merkte es wird ernst hat er mir versprochen sich zu ändern... leider hiel es nicht lange an und nun sind wir wieder am gleichen Punkt nur noch einen Tick schlimmer.
Gesprochen wegen der Trennung haben wir aktuell nicht mehr, aber wir reden eigentlich mittlerweile eh nur noch das nötigste und selbst da, können wir nicht mehr normal miteinander reden.
Da denke ich oft, so habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Jeder Tag mittlerweile, ist ein verschenkter Tag.

LG

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Dann am besten morgen einen Anwalt anrufen und Termin ausmachen - ein erster guter Schritt.

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Wieso benötigst du hilfe vom JC? Dir steht doch Alg 1 zu. Und vor Ort suchst du dir was neues.

Ausserdem...ich fahre jeden Tag 50 km zur Arbeit. Bis man was neues hat, kann man auch 70 km fahren. Ist dann ja absehbar. 50 km wird von den Ämtern sogar als zumutbar angesehen.

Du musst nicht verharren. Du hast es selbst in der Hand!

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"Dir steht doch Alg 1 zu."

Aber nicht, wenn sie ein unbefristetes Arbeitsverhältnis eigenhändig kündigt - dann bekommt sie eine Sperre für drei Monate.

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Ja, das stimmt.

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Glaubst du denn, dass dein Mann zustimmt, dass du die Kinder mitnimmst?

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Das mit dem Umzug, haben wir damals beim Jugendamt geklärt. Es ist zumutbar, dass er sogar über 100 Kilometer fahren kann zu seinen Kids.
Mehr als 300 Kilometer, müsste man sich in der Mitte zur Übergabe der Kinder treffen.

Die Dame hat das sich auch so notiert, dass ich wieder in meine Heimat zurück möchte.

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Da,würde ich mich nochmal genau erkundigen. Beim gemeinsamen Sorgerecht darfst du eben nicht einfach so wegziehen. Das Jugendamt hat da wenig mit zu tun. Wenn der Vater das nicht möchte und übers Familiengericht einen Antrag stellt, hast du schlechte Karten. Hab selbst drei Kinder aus voriger Ehe mit gemeinsamen Sorgerecht und kenn mich nach 12 Jahren in so Sachen ziemlich gut aus. Umzug war auch bei uns ein Thema. Du brauchst auf jeden Fall die Zustimmung deines Partners. Führst du den Umzug trotzdem durch machst du dich sogar strafbar. Stimmt das Familiengericht zu überträgt es dir das Aufenthaltsbestimmungsrecht, tut es das nicht wird im schlimmsten Falle (für dich) das Aufenthaltsbestimmungsrecht auf den Vater übertragen, mit der Konsequenz das die Kinder dann dort leben.
Also ich würde das ziemlich gut überlegen oder versuchen mit deinem Mann diesbezüglich im Vorfeld eine Einigung zu finden und dessen Zustimmung am besten schriftlich versuchen zu bekommen.

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1. geh zur Bank und lass dich beraten. Informieren heißt das "Zauberwort" (mir fällt keine bessere Formulierung ein).

2. Fühler ausstrecken, umsehen, Ausschau halten, was gesucht wird.
Ggf. schon bewerben, wenn du merkst, dass es in diese Richtung geht.
Umzug und Jobwechsel dann so koordinieren, dass es zeitlich passt.

3. Sollte sich erledigt haben, wenn 1. und 2. gut zusammen spielen.
Falls nicht, dann unter 1. klären, welche Möglichkeiten es gibt, was finanziel bei raus käme und dann informieren, ob es Übergangslösungen gibt.

Schwierig finde ich allerdings wie das mit dem Kindern wäre. Auch hier informieren, ob er einem Umzug zustimmen muss (vermutlich) und wenn ja, wie das ablaufen würde.

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Lass dich von einem Anwalt beraten. Es gibt immer eine Lösung.

Hast du mit deinem Mann mal gesprochen, WARUM er so drauf ist? Das muss ja einen Grund haben…

Mein Mann und ich sind 12 Jahre zusammen, hätte er plötzlich so Anwandlungen, wäre ich besorgt, ob alles ok bei ihm ist (und würde es mir natürlich verbitten).

Ich wünsche dir alles Gute!

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Wenn er 13 Jahre anders war, dann gibt es einen Grund warum er anders geworden ist.
Hast du eine Ahnung woher der Wind weht?
Was sagt er denn warum er das so plötzlich macht?

Wenn du dich trennen möchtest, dann gibt es andere Wege als Jobcenter und alte Heimat.
Ein gemeinsames Haus ist kein Trennungshindernis. Bleibt er drinnen, muss er dich auszahlen. Kann keiner von euch beiden das Haus halten, wird es verkauft. Mit Glück steigt ihr bei der derzeitigen Nachfrage und den horrenden Preisen noch mit einem Gewinn aus.

Zur Arbeit kann man auch 70 Kilometer fahren oder man zieht nicht ganz soweit weg oder man sucht sich zuerst eine neue Stelle im gewünschten Ort.

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Hallo!

Natürlich kann man sich auch trennen wenn man gemeinsames Eigentum und Schulden hat.
War bei mir das selbe. Allerdings verzichtete mein Mann auf eine Auszahlung. Das heißt, hier in Österreich, ich weiß nicht wie es in Deutschland ist, muss derjenige der das Eigentum behält denjenigen der geht auszahlen. Hätte er dies gewollt hätte ich die Wohnung nicht behalten können. Da wäre es sicherlich nochmals um einen Betrag von ca. 40.000,-- Euro gegangen. Wir standen beide im Grundbuch. Es war noch ne Menge Schulden offen wegen der Eigentumswohnung. Er wollte die Wohnung nicht. Also wurde er im Grundbuch gelöscht. Die Wohnung gehörte danach mir. Natürlich hatte ich zuerst einen Banktermin und ich wurde bzgl. monatlichen Raten beraten.
Keine Wohnung kein Haus ist es wert, dass man in einer kaputten Beziehung bleibt.
Ich wünsche dir alles gute.

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Mir scheint, Du überstürzt alles ein wenig und siehst gleichzeitig gerade nur A oder Z.
Wenn es Dir vorrangig darum geht, Dich zu trennen, dann suche für Dich und die Kinder ersteinmal vor Ort eine Wohnung. Dann hast Du einen Job und umgehst die Frage, ob Dein Mann einem Umzug überhaupt zustimmen würde.
Hier sehe ich auch dringenden Bedarf an Beratung in finanziellen Fragen. Termin bei der Bank und gleichzeitig beim Anwalt wäre jetzt mein nächster Schritt.

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Hallo,
wäre nicht der logische Weg jetzt erstmal in eine Wohnung in der Nähe zu ziehen?
Dann kannst du deinen Job behalten, reißt die Kinder nicht aus ihrem Umfeld und vom Vater weg und ihr könnt anschließend in Ruhe klären, was mit dem Haus passiert. Ob du dann weiter weg ziehst, lässt sich danach entscheiden und dann auch erst einmal in Ruhe ein neuer Job suchen, bevor der alte gekündigt wird.