Hallo zusammen,
wir (ich 31/er 39) sind verheiratet und haben eine einjährige Tochter.
Beziehungsprobleme haben wir schon länger - allerdings ist es unglaublich schwierig für mich, dahinterzukommen, worum es bei uns eigeentlich geht. 
Erstmal möchte ich sagen, dass mein Mann im Grunde ein sehr großzügiger und herzlicher Mensch ist. Wichtig ist sicherlich, seine Kindheit zu erwähnen: vom Vater extrem terroristiert und kontrolliert, von der Mutter hintenrum wieder verwöhnt. Alles etwas verkorkst.
Ein Dauerthema bei uns ist, dass ich der Meinung bin, mein Mann kümmert sich zu wenig um Haushalt und Tochter. Z.B. durfte ich, seit die Kleine auf der Welt ist, noch nicht einmal ausschlafen, er hat bestimmt monatelang weder eine Windel gewechselt noch die Kleine gefüttert. Spielen oder mal spazierenlaufen macht er. Also er ist nicht desinteressiert am Kind/uns. Er hat ein etwas antiquiertes Frauenbild, was ich widerum auf seine Erziehung zurückführe.
Das Problem besteht einfach darin, dass mein Mann mich wohl abgöttisch liebt, es aber nicht schafft, mir kleine Wünsche zu erfüllen, sich aber gleichzeitig, meiner Meinung nach übermäßig, bemüht, mir ja alles recht zu machen.
Wenn ich die Arbeitsteilung zum Thema mache, artet es jedesmal in einen Riesen-Krach aus - meistens steht das in keinem Verhältnis. Er leidet dann jedesmal darunter, vor allem hat er panische Angst (so sagt er), mich zu verlieren, weil er mich augenscheinlich (meint er) nicht glücklich machen kann. Damit macht er sich dann tagelang fertig. 
Das hat er aber widerum wirklich nicht verdient!
Mensch, es ist so schwer zu erklären. Das Problem ist einfach, dass ich manchmal einfach nicht mehr kann. Es ist so widersprüchlich und in erster Linie liegt es wohl an der Kommunikation.
Ich versuche es mal an einem Beispiel zu verdeutlichen: zu Weihnachten hat mir mein Mann ein teures Geschenk gekauft. Wochen vorher haben wir das Gerät in einem Katalog gesehen. Er hat mich gefragt ob mir sowas gefallen würde , und ich meinte wahrheitsgemäß dass ich es völlig überteuert finde, niemals kaufen würde und zudem auch keine Verwendung dafür habe. Mein Mann hat es mir trotzdem geschenkt und ist bis heute beleidigt dass ich es so gut wie gar nicht benutzt habe. 
Er meint im Nachhinein, ich hätte aus falscher Bescheidenheit gesagt dass ich es nicht will. So etwas Ähnliches ist schon öfter passiert. Sage ich aber konkret (!), dass ich mir zum Muttertag z.B. wünsche, dass er EINMAL der Kleinen morgens das Fläschchen macht und ich liegen bleiben kann, geht er an die Decke und das Wochenende ist versaut. Er entschuldigt sich aber wieder den ganzen Tag über, dass er kein Geld für einen großen Blumenstrauß hat, den ich ja so sehr verdient hätte.
Ich könnte 1000 solche Beispiele nennen. Ich komm' da einfach nicht mehr mit. Gestern meinte er wieder, er könne gar nicht mehr abschalten, er habe das Gefühl ich sei unglücklich und er ist dran schuld. Das muss aber echt nicht sein dass er sich so grämt. Dass macht mich dann widerum auch total fertig. So machen wir uns ständig das Leben schwer.
Ich würde mich riesig über Antworten/Anregungen freuen!
Mich würde mal einfach interessieren was Außenstehenden dazu einfällt.
und lieben Gruß!
Mein Mann ist so schwierig
Der betreibt Psychoterror!
Wenn du einen berechtigten Wunsch aussprichst (mal ausschlafen), macht er so ein Theater, dass DU am Ende noch fast ein schlechtes Gewissen hast, weil du etwas gesagt hast.
"Damit macht er sich dann tagelang fertig. Das hat er aber widerum wirklich nicht verdient!"
Ach, der Arme. DICH macht er feritg!
Hallo,
danke für deine Einschätzung!
Ja, streckenweise denke ich genauso. Er dreht es halt auch dauernd so hin als sei ich diejenige die bei uns die Hosen an hat, und er der Pantoffelheld. Dabei ist es umgekehrt! 
Manchmal habe ich sogar den Eindruck, er WILL geradezu mies behandelt werden. Ein brandaktuelles Beispiel: schon länger plant mein Mann, mit seinem Arbeitskollegen ein Wochenende zum Angeln zu fahren. Ich mag diesen Kollegen recht gerne und finde die Idee auch sehr gut, zumal mein Mann recht wenig für sich selber tut, und 2 Tage Abstand von der Familie tun ja jedem Mal gut. Mein Mann ist ja sonst sehr viel zu Hause und auch total zuverlässig. Auf alle Fälle tut mein Mann seit Wochen so, als würde ich ihm diesen Ausflug "verbieten". Gestern kam er dann an, er müsse mir was "Schlimmes" (wortwörtlich!) sagen, er sei das nächste Wochenende ganz weg - eben beim Angeln. Mich nervt das: ich habe wirklich noch nie was dagegen gesagt, habe mir auch gar nichts dabei gedacht, im Gegenteil, ich freue mich ja für ihn! Ist das nicht eigenartig?
Habe ihm das auch schon gesagt dass ich dieses "Spielchen" nicht mehr mitmache - dann geht das Theater natürlich wieder von vorne los: was ich ihm da unterstelle, wie gemein ich doch bin, nach all dem, was er schon mitgemacht hat...
Bewusst macht er das mit Sicherheit nicht. Ich denke vielmehr, dass er nie gelernt hat, auf "erwachsene" Art und Weise seine Wünsche zu äußern, und er kann sich auch einfach nicht anders "wehren". Darum habe ich auch das mit seiner Kindheit geschrieben, ich denke, das ist in diesem Zusammenhang wichtig.
Die Frage ist halt immer nur, wie kann ich mich dann verhalten, wenn der Terror wieder losgeht. Verständnis gut und schön, aber ich will mich ja auch nicht kaputt machen.
Oh, das war jetzt wieder lang!
Also vielen Dank nochmal und alles Liebe!
Hallo,
das hat mich ganz schön zum Nachdenken gebracht. Ich glaube, dadurch entstehen wirklich viele Streitereien und Mißverständnisse:
http://www.urbia.de/forum/index.html?area=thread&bid=16&pid=2998077
Allerdings finde ich diese Art Rumzujammern, die dein Mann drauf hat ein bißchen merkwürdig. damit erpresst er dich emotional ganz schön. Vielleicht solltet ihr euch mal zusammensetzen, vielleicht auch mit einem Eheberater, und ausklamüsern, was ihr eigentlich voneinander in eurer Beziehung erwartet und was euch wichtig ist.
Mili21
Hallo,
für die Antwort!
Den Beitrag, den du verlinkt hast, habe ich auch intensiv studiert - ist wirklich viel Wahres dran. 
Ich denke, dass mein Mann schon seit eh und je Schwierigkeiten hat, seine Wünsche und Bedürfnisse durchzusetzen, und es ist ihm wohl immer nur durch dieses komische 'rumjammern gelungen. Dazu habe ich einen Beitrag weiter oben schon was geschrieben.
Die Frage ist nur, wie gehe ich damit um, ohne mich kaputt zu machen. 
So einfach möchte ich nicht davonlaufen, schon meiner Tochter zuliebe nicht - zumal unsere Ehe grundsätzlich nicht schlecht ist und wir schon auch gut zueinander passen.
Eheberatung finde ich eine gute Idee. Ich überlege mir auch schon länger, mal eine Einzelberatung zu machen. Ich weiß nur nicht so recht wo so etwas angeboten wird.
Also vielen Dank nochmal und alles Gute!
Hallo!
Informier Dich doch mal bei Pro familia…
Aber wenns nicht mehr geht, Deiner tochter zuliebe bleib nicht, damit tust Du ihr auch keinen Gefallen. wenn du ihn noch liebst, dann versuch dieses Verhalten zu ergründen und zu ändern, denn auf Dauer macht es Dich kaputt. Ich drück Dir die daumen, dass Du eine Lösung findest und wünsch Dir alles Gute!!
Mili21
Hallöchen,
ich finde meinen Mann bisweilen auch etwas schierig, würde ihn aber trotzdem nicht eintauschen wollen.
Wir haben auch manchmal ein Kommunikationsproblem, reden manchmal aneinander vorbei, können uns vielleicht nicht richtig ausdrücken, weil wir in Wut geraten während eines Gespräches. Oder ich fang an zu heulen, dann macht mein Mann einfach dicht.
Manche Dinge muß man aber einfach so lange diskutieren, bis beide das Problem wirklich begriffen haben und der Standpunkt des Partners ganz klar ist. Sonst gibt es immer wieder neue Missverständnisse.
Bei uns ist es eine gute Methode, wenn wir mit Reden nicht mehr weiter kommen, unsere Sorgen aufzuschreiben - ein Brief oder eine Mail tun manchmal wirklich Wunder.
Das kann man so oft durchlesen, bis man es wirklich verstanden hat. Wenn man beim Lesen wütend wird, kann man nicht sofort lautstark antworten, sondern hat erstmal Gelegenheit, in Ruhe und allein darüber nachzudenken.
Und später kann man dann auch drüber reden, wenn die Fronten im Grunde schon geklärt sind und das Gespräch darum nicht mehr so emotionsgeladen ist.
Bei uns funktioniert das ganz gut. Neulich erst hat mir mein Mann gesagt, dass er alle meine Briefe und Mails aufbewahrt hat. In gut 23 Jahren kam da schon einiges zusammen
LG Wildfang
PS Was hat dein Mann dir denn geschenkt?
Ich finde eure Lösung mit dem Schreiben und mailen sehr gut. In einem Streit reagiert man häufig emotional und sagt Dinge, die man nach etwas Überlegung nie gesagt hätte. In einem gewissen zeitlichen Abstand denkt man dann: "Hm, in gewisser Beziehung hat sie doch recht!"
Und zu dem Problem hier: Wir Männer verstehen die Frauen nicht immer wirklich. Die Sache mit dem Weihnachtsgeschenk hätte bei diesem Wortlaut vielen passieren können. Und der Kommentar wegen des Ärgers, weil das Geschenk nicht genutzt wird, wird sicher sehr häufig gebraucht, weil Mann sich über sich ärgert, dass man die Frau falsch verstanden hat.
Hallo,
für deine Antwort!
Das mit dem Schriftlichen habe ich mir auch schon überlegt, aber momentan kocht bei mir die Wut gleich so hoch, dass das eine einzige Anklageschrift an meinen Mann werden würde, und das ist ja nicht Sinn und ZWeck der Sache und würde das Ziel verfehlen. Bei meinem Mann muss man sich eben jedes Wort genau überlegen, aber der Brief existiert bei mir bereits als Entwurf im Kopf.
Zu Weihnachten wurde ich mit einer PSP - Portable Playstation oder wie das heißt beglückt. Damals völlig überteuert. Ich spiele immer mal gerne einfache Spiele am Rechner, außerdem habe ich mich mal für den Nintendo eines gemeinsamen Bekannten interessiert (da war mein Mann dabei) und auf dem Flohmarkt habe ich mal immer nach etwas Gebrauchten geschaut. So dachte mein Mann eben, das beste sei für mich gut genug und hat dieses Wahnsinns-Ding angeschafft. Wegen dem Kind bin ich noch nicht mal dazu gekommen die Bedienungsanleitung zu studieren.
Also vielen Dank nochmal und alles Gute!
Hallo!
DAs ist wirklich eine Art Psychoterror!
Äußerst Du einen Wunsch, macht er Theater. Im Ggenzug bekommst Du ein Geschenk, bei dem er genau weiß, daß Du es nicht haben willst. Du kannst Dich nicht darüber freuen - und er darf den Beleidigten spielen!
Er schiebt Dir ständig den Schwarzen Peter zu! Egal was Du machst.
Du hast es nur noch nicht so realisiert.
So nach und nach wird Dein Selbstbewußtsein immer mehr drunter leide3n - weil Du bist ja diejenige, die immer an allem die Schuld hat...
Ich denke da hilft wirklich nur eine Familienberatung, die Euch zeigt wie man damit umgehen muß.
Wichtig für Dich ist: Klar sagen was Du willst!
Wenn er beleidigt ist, such nicht die Schuld bei Dir!
Ales Gute
Sigru
Hallo,
danke für deine Einschätzung!
Ich kopiere dir die Antwort von oben nochhmal rein, gilt auch für dich.
Ja, streckenweise denke ich genauso, mit dem Psychoterror. Er dreht es halt auch dauernd so hin als sei ich diejenige die bei uns die Hosen an hat, und er der Pantoffelheld. Dabei ist es umgekehrt!
Manchmal habe ich sogar den Eindruck, er WILL geradezu mies behandelt werden. Ein brandaktuelles Beispiel: schon länger plant mein Mann, mit seinem Arbeitskollegen ein Wochenende zum Angeln zu fahren. Ich mag diesen Kollegen recht gerne und finde die Idee auch sehr gut, zumal mein Mann recht wenig für sich selber tut, und 2 Tage Abstand von der Familie tun ja jedem Mal gut. Mein Mann ist ja sonst sehr viel zu Hause und auch total zuverlässig. Auf alle Fälle tut mein Mann seit Wochen so, als würde ich ihm diesen Ausflug "verbieten". Gestern kam er dann an, er müsse mir was "Schlimmes" (wortwörtlich!) sagen, er sei das nächste Wochenende ganz weg - eben beim Angeln. Mich nervt das: ich habe wirklich noch nie was dagegen gesagt, habe mir auch gar nichts dabei gedacht, im Gegenteil, ich freue mich ja für ihn! Ist das nicht eigenartig?
Habe ihm das auch schon gesagt dass ich dieses "Spielchen" nicht mehr mitmache - dann geht das Theater natürlich wieder von vorne los: was ich ihm da unterstelle, wie gemein ich doch bin, nach all dem, was er schon mitgemacht hat... Bewusst macht er das mit Sicherheit nicht. Ich denke vielmehr, dass er nie gelernt hat, auf "erwachsene" Art und Weise seine Wünsche zu äußern, und er kann sich auch einfach nicht anders "wehren". Darum habe ich auch das mit seiner Kindheit geschrieben, ich denke, das ist in diesem Zusammenhang wichtig.
Die Frage ist halt immer nur, wie kann ich mich dann verhalten, wenn der Terror wieder losgeht. Verständnis gut und schön, aber ich will mich ja auch nicht kaputt machen.
Also vielen Dank nochmal und alles Liebe!
Ich finde auch das Dein Mann da schon ein wenig uebertreibt.
Lass Dir nicht alles gefallen und hau mal mit der Hand auf den Tisch bevor der noch ganz in Selbstmitleid verfaellt.
L.G.