Ich mache alles kaputt

Ich brauche Hilfe um klar sehen zu können.

Guten Morgen,ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Zu allererst mir geht es nicht gut und ich schäme mich darüber zu sprechen.

Ich versuche mich kurz zu fassen.

Ich bin weiblich und über 30, habe ein Kind und bin verheiratet,arbeite.
In den letzten Jahren habe ich 2 Verluste erlitten die ich nicht so gut bewältigen konnte,mein Vater nahm sich das Leben,9 FG davon eine in der 17 Woche.

Immer öfter habe ich mich mit einem Glas Wein getröstet,geflüchtet,alleine nur für mich.

In den letzten 2 Jahren hat sich die Menge natürlich unbemerkt gesteigert und es kann auch mal eine Flasche daraus werden,die Häufigkeit liegt in der Regel bei 1 mal die Woche bis alle 14 Tage das das passiert und ich es als " schöner Abend " für mich verpacke.

Verpacke deshalb weil mein Mann keinen Alkohol trinkt und mein Trinkverhalten kritisiert.
Ich selbst würde meinen Alkoholkonsum als gefährlich beschreiben sehe mich aber nicht als schwerer Alkoholikerin.

Mein Mann hingegen anders.
Vor 1/5 Jahren hat er mein Problem öffentlich gemacht,sprich Familie,Nachbarn eingeweiht.
Ich fuhr in die Mutter-Kind Kur,alle dachten ich währe in einer Entzugsklinik.
Er wolle mir helfen.
Geholfen hat es nicht,ich bin nun völlig isoliert,schäme mich im Dorf einkaufen zu gehen,zur Arbeit zu gehen...
Freunde habe ich verloren,die Familie hat sich gespalten.

Nun war meine Schwester zu Besuch,sie kommt einmal im Jahr nur und ich habe mich sehr gefreut.
Wir haben eine Flasche Wein zusammen getrunken,mein Mann mag das nicht.
Gestern hat mein Mann und auch meine Schwester mir gesagt sie halten mich für einen Alkoholiker.

Ich war verletzt denn wir hatten zusammen getrunken!
Meine Schwester frage ich doch immer nach ihrer Meinung dazu und sie hat mir immer versichert das sie mich für keinen hält,nun doch.
Sie und mein Mann verstehen sich garnicht aber gestern waren sie sich einig.

Ich habe geweint und völlig abgeblockt weil ich mich furchtbar geschämt habe und mir hintergangen vorkam .
Bei einem Kaffee gerne aber wieso trinken sie mit mir und dann so?
Ich habe ihnen ehrlich gesagt das ich es als gefährlich empfinde und auch warum,denn mich hat mein Lebensmut verloren und ich ertrage meine Lasten nichtmehr.So empfinde ich zumindest.Ich habe mir sogar manchmal gewünscht durch Alkohol oder Zigarettenkonsum schwer Krank zu werden denn selbst habe ich nicht den Mut mir was anzutun.
Das habe ich gesagt.

Die ganze Nacht bin ich auf und suche im Internet nach meinem Platz,bin ich Alkoholiker oder depressiv oder beides?

Lange habe ich heute Nacht mit der Seelsorge telefoniert und einen Termin bei einem Psychologen vereinbart.

Über die Situation gestern bin ich aber noch so verletzt das ich zu keinem der beiden Kontakt aufnehmen kann,von meinem Mann fühle ich mich vorgeführt und von meiner Schwester falsch verstanden,dazu kommt unglaubliche Scham und ich mache mir Schuldgefühle.

Ach ,ich weiß selbst nicht wohin gerade mit mir.

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bist du jetzt nicht ganz ehrlich was deinen alkoholkonsum angeht oder dein mann hat einen an der waffel.

wenn man einmal die woche bis alle 14 tage mal wein trinkt ist man noch lange nicht alkoholiker, und das was dein mann macht ist respektlos, würdelos und unter aller sau.

und deine schwester trinkt mit dir und hält es dir hinterher vor, irgendwie ohne worte.

1

Ich habe nicht ganz verstanden, wie oft Du genau trinkst. 1x die Woche oder 1x alle 14 Tage? Und dann 1 Flasche auf einmal?

Du hast nicht nur evtl. ein Problem mit Deinem Alkohokonsum, sondern auch mit Deinem Mann, von dem Du Dich verraten fühlst, weil er jedem erzählt, wie viel Du trinkst.

Beides musst Du angehen. Der(die Psychologe wird Dir dabei sicher helfen können.

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Für mich liest sich das so als ob ihr Mann sich hilflos fühlt und selbst nicht weiter weiß, deshalb spricht er andere Leute drauf an. Trotzdem wäre ich auch sauer. Innerhalb der Familie ist es was anderes, außerhalb gibt es bloß Tratsch und Klatsch, sie wird ständig beobachtet. Man denke nur an das extreme Beispiel Jenny Elvers. Sie hat selbst im Interview zugegeben, dass sie sich immer beobachtet fühlt, sogar an der Tankstelle ob sie denn eine Flasche mitnimmt oder nicht. Mann muss da echt schon sehr stark sein um drüber zu stehen

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Wow. Aus der Ferne denke ich: Du hast kein Alkoholproblem, sondern ein riesiges Selbstbewusstseinsproblem.

Wenn die Angaben über Häufigkeit und Menge wahr sind, hat dein Mann dich in einer unglaublichen Art und Weise vorgeführt, stigmatisiert, deinen Ruf zerstört und nicht zuletzt dich psychisch auf's Gröbste verletzt.

Wie kannst du mit diesem Mann noch zusammen sein?

Es werden hier viele ins Horn deines Mannes stoßen, weil die Urbia-Durchschnittsmeinung ist: Alkohol nur mal ein Glas an Silvester oder Wein in der Soße, alles darüber ist schon Suff.
Ich dagegen glaube, dass es Phasen im Leben gibt, in denen man nun mal mehr, mal weniger trinkt, raucht, Sex hat etc.

Wir sind Menschen, keine Figuren aus einem Bilderbuch. Solange du aufmerksam bleibst und reflektierst, und das lese ich aus deinem Post heraus, musst du dich nicht in die Rolle der Süchtigen drängen lassen.

Ich rate dir, eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen oder mit deinem Hausarzt zu sprechen, um erstmal für dich zu klären, ob du wirklich ein Suchtproblem hast. Ein Abend mit der Schwester und einer Flasche Wein sind definitiv völlig in Ordnung!

Dann musst du dich von deinem Mann emanzipieren, damit meine ich: er steht nicht über dir, er hat dich nicht zu verurteilen, vor allem weil seine Haltung extrem ist, er ist kein Maßstab!
Im Dorf und im Freundeskreis würde ich kräftig aufräumen: "Nein, ich war nicht auf Entzug" wer dir nicht glaubt, Pech gehabt. Was dein Mann abgezogen hat ist einfach unter amler Sau, vielleicht bleibt dir am Ende nichts anderes übrig, als wegzuziehen, vielleicht besser ohne deinen Mann.

Liebe Grüße!

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du hast ein großes Problem: deinen Mann.

egal ob du Alkoholikerin bist oder nicht, aber man stellt seinen Partner doch um Himmels Willen nicht vor allen Leuten die man kennt bloß!

ich sehe dich übrigens nicht als Alkoholikerin. ich kenne viele die ähnlich trinken wie du. du solltest aber aufpassen, dass es nicht mehr wird und weniger würde natürlich auch nicht schaden.

es gibt Foren für Alkoholiker, frag mal dort nach einer Einschätzung.

LG

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<<<du hast ein großes Problem: deinen Mann>>>

Das ist eine verdammt gute Ansage, die ich ähnlich sehe !

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Hallo,

1) wer so einen Ehemann und so eine Schwester hat, braucht keine Feinde mehr; ob du weiter wie bisher mit deinem Mann zusammenleben kannst, musst du wissen - er hat dich verraten und bloß gestellt

2) "Freunde", die sich von einem abwenden, weil rauskommt, dass man (vermeintlich) Alkoholiker ist, waren nie Freunde. Wahre Freunde würden dir beistehen bzw. erstmal mit dir darüber reden, was dein Mann da rumtratscht

3) kenne ich sehr viele Leute, die ein Trinkverhalten wie deines haben. Vielleicht muss man sie alle nach Definition als Alkoholiker bezeichnen, wenn schon jemand, der nicht auf ein einziges Feierabendbier verzichten will, als solcher gilt.

Dann wären aber die Reichen und Schönen, die täglich ihr Glas Champagner bzw. Whisky Pur trinken, auch alle Alkoholiker, nur bei Promis und Reichen stört Alkoholkonsum keinen (außer es artet so aus wie bei Jenny Elvers, aber deren Trinkmengen waren ja auch extrem)

4) Hier bei Urbia gilt man schon als Alkoholiker, wenn man sagt, dass bei einer Erwachsenenparty doch Alkohol im Angebot sein sollte

5) Ich finde es schwierig zu sagen, ab wann genau jemand als Alkoholiker gilt.

Es gibt zwar offizielle Angaben dazu ("erlaubte" Menge Gramm Alkohol pro Tag), die scheinen mir aber sehr weltfremd zu sein, wenn ich sehe, wie gut besucht Biergärten und Kneipen sind, andere Aussagen lauten "Es gibt keine Menge und Häufigkeit, die festlegt, ob eine Alkoholabhängigkeit vorliegt oder nicht. "

http://www.kenn-dein-limit.de/alkohol/gefaehrdung-und-missbrauch/

6) Ich würde einen Experten (Hausarzt) fragen, ob er dein Trinkverhalten bedenklich findet, man selbst gesteht sich eine (nahende) Sucht ja nie ein, bevor es wirklich zu spät ist.

Alles Gute für dich!

LG,
J.

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Ich würde dich jetzt auch nicht als Alkoholikerin einstufen!

So in der Art trinke ich auch, kann aber auch wochenlang ohne Probleme nichts trinken. Am We trinke ich auch gerne mal etwas mehr!

Ich finde es auch nicht zuviel eine Flasche Wein auf 2 Personen zu einem besonderen Anlass zu trinken.

Dein Mann ist das Problem. Wahrscheinlich weil er gar nichts trinkt empfindet er jedes bisschen schon als gefährlich und zieht deine Schwester noch auf seine Seite! Dir wird was eingeredet was nicht ist!

Ein Psychologe würde dir aber sicher nicht schaden, schon alleine das du lernst dich durchzusetzen und den Mann mal gehörig in die Ecke zu stelllen! Was er macht geht nämlich gar nicht! Das ist richtiger Terror was er da macht!

Alles Liebe für dich!

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ich denke gerade garnicht

das dein mann dich fertig machen will

sondern eher das er als anti alk nicht weiß wie er mit der situation umgehen soll

und da dachte er in seiner hilflosigkeit naja dann sag ich es denn anderen

evtl braucht auch er einfach mal jemanden mit dem er reden kann

über seine sorgen und nöte

und ja wenn sich ein all konsum steigert deutet es schon auf versteckten alkolismus hin

und evtl solltet ihr eine familientherapie machen

da bekommst du hilfe aber auh eben dein mann wie er mit der situation umzugehen hat

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Hallo,

ich glaube, dein Mann und deine Schwester haben Angst um dich.

Ich glaube auch, dass du selbst nicht ganz sicher bist, ob dein trinkverhalten noch zumutbar ist.

Die regelmäßigkeit, die schlimmen Gefühle hinunterzuspielen, finde ich im Normalmaß. Aber natürlich kann so etwas leicht kippen.

Was würde ich an deiner Stelle tun. Sprich mit allen deinen Nachbarn, Freunden über deine Scham, Ängste, Ärger und was dich bewegt. Sag ihnen fast alles. Der suzid die zahlreichen Fehlgeburten sind massive Lebenseinschnitte. Nun noch der Vorwurf mit dem Alkohol.

Ich bin so beeindruckt, wie meine Freunde heute mit psychischen Problemen umgehen. es ist so gesund, darüber zu reden, dass es zur Normalität wird.

Viel Glück, verstelle dich nicht.

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Hi,

das Problem ist sicher nicht die Menge, sondern dass Du Alkohol zur Flucht benutzt und das regelmäßig. Was wäre, wenn Du das lassen solltest, geht das? Und wie fühlst Du Dich damit?

Dein Mann verhält sich schwierig. Ja. Allerdings kennen wir ja nur die eine Seite. Hat er Grund andere Menschen einzuweihen? Hast Du versprochen nichts mehr zu trinken und trinkst dann dch? Hast Du vor ihm verborgen, dass Du trinkst?

Deiner Situation kann alles mögliche zugrunde liegen. Jedenfalls scheinst Du alleine nicht mehr zurecht zu kommen:

"denn mich hat mein Lebensmut verloren und ich ertrage meine Lasten nichtmehr"

Ich denke, Du solltest nicht selbst nach einem Etikett suchen, sondern Dich an einen Psychologen wenden. Du suchst ja auch nicht erst die passende Diagnose, bevor Du zum Arzt gehst, oder?

Alles Gute
die L.

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Hallo,

danke für deine Antwort.
Ja,völlig richtig,ich merke auch ganz bewusst das ich Alkohol dann zur Flucht nutze und das zeigt mir das es nicht richtig ist.
In der Öffentlichkeit trinke ich nicht,denn ich kann meinem Ruf kein Futter geben und möchte nicht mein Gesicht verlieren.
Auch trinke ich nicht zum Spaß oder der guten Stimmung wegen sondern ganz alleine .
Natürlich nutze ich Zeit wenn mein Mann nicht da ist,er überschüttet mich mit Verachtung wenn er mich so sieht.
Anlügen mache ich aber nicht denn ich fühle mich nicht wirklich schuldig wegen dem trinken sondern weil er mir wieder mein Fehlverhalten vorwirft und dabei abwertende Ausdrücke benutzt.

Dann dauert es nicht lange bis ich schon der nächsten Gelegenheit zu " flüchten" entgegen sehne,die dann aber wieder etwas dauert ,bis ich einen Abend finde wenn er nicht da ist.

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Im Gegensatz zu den Anderen meine ich, Dein Mann macht es richtig. Vielleicht ist die Art und Weise fragwürdig, ABER:

Menschen mit Alkoholproblem neigen dazu, den Konsum kleinzureden. Dein Mann wird sicher etliche Gespräche mit Dir geführt haben.

Dass er das Problem nicht verheimlicht ist nicht gemein oder hinterhältig, sondern er kämpft damit vor allem dagegen an, nicht in Co-Abhängigkeit zu verfallen, bei der das Vertuschen und Verheimlichen der Probleme des Trinkers an der Tagesordnung ist, weil es ja "peinlich" ist. Aus welchem Grund soll er das verschweigen?

Er muss das tun, um sich zu schützen. Aus dem Sumpf kannst nur DU Dich ziehen. Geh zum Arzt, lass Dich untersuchen, geh in eine Klinik zum Entgiften und zieh anschließend Deine Entwöhnung durch. Du läufst in Gefahr, Deinen Mann und Deine Kinder zu verlieren, wenn Du nicht aktiv wirst und Deine Sucht - die Du ja scheinbar selbst erkennst - bekämpfst.

LG

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Danke für deine Einschätzung.

Nun,ich glaube aber nicht das ich was entgiften muss denn soviel trinke ich glaube ich nicht.
Auch fühle ich keine körperliche Abhängigkeit.

Es geht mir dann seelisch gut und auch darauf kann ich verzichten.

Es war angenehm zu flüchten,Abhängig fühle ich mich nicht.

Aber ich kenne mich auch nicht aus und werde mir Hilfe holen für Alkoholproblem UND Mann denn ich würde ihm das nicht antun,ich hätte mir etwas Privatsphäre gewünscht und würde gerne selbst entscheiden, wem ich wann wieviel von meinem "Problem" erzähle.

Du hast recht,es betrifft ihn auch wenn er sagt es belastet ihn,so kann sich unser Kind aber unter Umständen in ein paar Jahren vom Dorfklatsch von seiner Mutter erzählen lassen.

Und ich rechtfertige und verteidige mich wieder,stelle richtig und will ich das denn vor meinem Kind?

Das alles sind Dinge die mich beschäftigen und maßlos verletzten.

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Hallo,

bei dem Alkoholkonsum, den die Posterin hier angibt, wird sie kein Arzt der Welt in eine Klinik zum "Entgiften" einweisen. WEil sonst ca. 60 % der Einwohner unseres Landes in eine Klinik zum Entgiften müssten.

Ich vermute, du kennst dich mit der Materie nicht aus. Ich habe eine lange Zeit in einer solchen Klinik gearbeitet.
Es werden nur viel schwerere Fälle eingewiesen, die Plätze sind sehr rar.

Was sie machen kann ist, dass sie das vertrauliche Gespräch mit ihrem Hausarzt sucht, der sie ggf. an einen Psychologen überweist (kennst du die Wartelisten - bei uns in der Gegend musst du 4 - 7 Monate auf einen Termin warten). Das habe ich ihr aber bereits geraten.
Was mir eher zu denken gibt ist, dass sie scheinbar ihren Lebensmut verloren hat und das deutet auf eine Depression hin.

LG

Nici