Reagiere ich über? Mein Mann, unsere Kinder, die OP,....

Nächste Woche wird unsere Tochter operiert (2 Jahre, fast 3)
Sie bekommt Paukenröhrchen, weil sie den ganzen Herbst immer und immer wieder Mittelohrentzündungen hatte. Ausserdem bekommt sie die Polyren raus. Also alles in allem kein schlimmer Eingriff. Wir sollen ca 6 Stunden einplanen, wenn sie ganz fit ist, dürfen wir nach Hause. Also alles in allem nichts besonders dramatisches.
Ich habe aber meinen Mann schon vor vielen Wochen gebeten, sich frei zu nehmen. Er wollte das aber nicht, Begründung: Er kann sich nicht wegen jedem Arztbesuch der Kinder frei nehmen.
Vorgestern rief ein Kumpel an, ob er ihm abends beim kellnern helfen kann. Genau am Tag der OP. Er wollte zusagen, als ich ihm zuflüsterte "Das ist doch der Tag von der OP!"
Er sagte dann ab, und sagte "Da wird unsere Tochter im Krankenhaus operiert, ich kann nicht."
Nachdem er auflegte, sagte ich ihm, dass sie doch nur ambulant operiert wird.

"Dann hätte ich ja doch zusagen können...."
Heute habe ich ihn nochmals gefragt, ob er sich frei nimmt.
"NEIN! Warum sollen wir da zu zweit sitzen beim Arzt?" - "Nein, einer geht mit ihr zur OP, der andere passt die anderen beiden Kinder auf."
Und er dann wieder "Die beiden haben zwei Omas, warum soll ich mir dann frei nehmen? Abends bin ich doch zu Hause!"
Ich bin auch berufstätig, aber nur halbe Stelle. Ich musste mir frei nehmen.
Kommentar von ihm "Wer verdient denn mehr? Bei wem ist der Job wichtiger?"
Also kann ich die beiden Kinder wegbringen (2 Orte weiter) und dann mit Töchterchen zur OP. Nachmittags muss ich dann mit dem frisch operierten Kind die anderen wieder erst abholen und dann kann ich nach Hause. Gebracht werden können die Kinder nicht. Leider......
Er ist stinkesauer, dass ich erwarte, dass er sich frei nimmt......
Reagiere ich über?!
Wie seht ihr das?
Achja, im Dezember hat er sich einen Tag Urlaub genommen, um ins Outlet zu fahren, weil er neue Kleidung braucht und es dort am Wochenende zu voll ist ......

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Hallo,

nö, da übertreibst du nicht, ich würde meinem Mann gewaltig was husten und mir ernsthafte Gedanken darum machen, welchen Stellenwert die Familie bei ihm hat.

Grüße

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Du reagierst nicht über.
Das ist mal wieder eine Situation, in der sich der Mann darauf verlässt, dass die Frau es schon irgendwie richten wird.
Wenn Kinder nach so einem Eingriff aufwachen, sind sie häufig unleidlich und du darfst nach der Op noch stundenlang die Zeit totschlagen, auf und ab gehen, bis du nach Hause darfst, das schlaucht, weil die Zeit einfach nicht vergeht, du wirst auch platt sein.
Danach wäre es schön für dich, wenn du dich mit deinem schläfrigen Kind ins Bett oder auf die Couch verziehen könntest.
Zwingen kannst du deinen Mann nicht, Urlaub zu nehmen, aber zu gegebener Zeit käme eine Retourkutsche von mir, nicht wirklich durchgezogen, sondern indem du sagst, was würdest du denken, wenn ich dich jetzt genauso hängen lassen würde, wie du mich damals bei der OP von XY hängengelassen hast.
Du wirst nie vergessen, dass ihm das so gleichgültig ist, das wird immer ein Stein auf deiner Seele bleiben und Steine können sich summieren.
Ist er sonst auch so egoistisch?

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Hallo!
ich finde auch nicht, dass du über reagierst!
Das Beispiel mit dem Job ist ein wenig daneben. Aber ich kenne es von meinem Mann auch. Er macht sich nicht so viele Sorgen über unsere Kids! Ich hatte Ihn mal angesprochen, wie oft er sich über unsere Kinder Sorgen gemacht hätte. Sie sind jezt 3 und 6.
Seine Antwort war sehr überlegt. Ganze 4 Mal! So oft sorge ich mich an einem Tag, wenn nicht mehr! ;-)

Meine Tochte selbst hatte letztes Jahr diesen Eingriff! Auch ambulant!

Wir waren um 07:30 Uhr da und waren um 10:00 Uhr zu Hause. Um 11 Uhr merkte man meiner Tochter den Eingriff nicht mehr an.

Ich wünsche Euch alles Gute!
Liebe Grüße
Charly

3

Hallo

Nein ich finde nicht das du übertreibst.

lg

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Ich finde, du reagierst über. Du wirst noch längere Zeit nur halbtags arbeiten, und Karriereschritte sind für dich durch diese Tatsache sowieso ausgeschlossen. Wenn du deinen Job verliert, ist es für die Familie wesentlich weniger dramatisch als wenn dein Mann den Job verliert. Außerdem kannst du mit einer halben Stelle die fehlenden Stunden wesentlich einfach "nacharbeiten", so das du nicht mal freinehmen musst, sondern nur deinen Arbeitgeber um eine kleine Umorganisation bitten musst.

Mein Gott, das Kind hat ne Ambulante OP, ein simpler Routineeingriff. Du musst eh mit ihr hingehen, da kannst du auch die beiden anderen bei den Omas abliefern in einem Aufwasch.

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Was ist denn das für eine Aussage???

Urlaub für shoppen gehen geht aber fürs Kind freinehmen geht nicht,oder was.

Es sind gemeinsame Kinder und da könnte Man(n) sich auch gemeinsam drum kümmern.

Nur weil beide Omas vorhanden sind braucht er sich nicht aus seiner Verantwortung stehlen.

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Ich kann eure beiden Ansichten nachvollziehen.

Ich neige auch in solchen Situationen zum Gluckentum. Als meine Tochter die OP hatte, haben sich innerlich Dramen in mir abgespielt. Ich habe mich tagelang nur noch um mein "armes Baby" gesorgt und was alles schief gehen könnte....

Aber letztendlich ist es ein Routineeingriff und als solchen sollte man ihn auch versuchen zu betrachten.

Realistisch betrachtet: Händchenhalten könnte er dir nicht, du willst ihn ja als Babysitter für die andren Kinder. Also fällt der Aspekt der moralischen Unterstützung vollkommen weg. Und die andren Kids kannst du locker unterbringen (eine sehr luxuriöse Situation).....jetzt mal ehrlich, warum soll er sich da freinehmen?!

Ich kann nachvollziehen, dass er Urlaubstage nicht ohne Not auf den Kopf hauen will, da wird es noch wichtigere Dinge (auch in familiärer Hinsicht geben).

Warum kein Kompromiss?! Z.B. er geht arbeiten, du brinst die Kids zu den Oma(s) und er holt sie nach der Arbeit wieder ab?! So musstet ihr euch nicht beide (je nach Ansicht unnötigerweise) frei nehmen und du kannst dich nach der OP entspannter um den kleinen Patienten kümmern

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> Ich kann nachvollziehen, dass er Urlaubstage nicht ohne Not auf den Kopf hauen will, da wird es noch wichtigere Dinge (auch in familiärer Hinsicht geben). <

Entschuldige, aber zum Shoppen gehen macht er einen Tag Urlaub...

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Im Zweifel finde ich es wichtiger -auch als Eltern- und Partnerschaftsteil- mir auch Zeiträume für mich als Individuum zu nehmen, als für nen Routineeingriff - oder besser, weil meine bessere Hälfte deshalb am Rad dreht.

Sie hat einen Halbtagsjob und ist in der glücklichen Lage sich mehrere Kinder leisten zu können - nun tun wir mal nicht so, als ob dies nicht auch nur deshalb möglich ist, weil er VZ das Einkommen ranschafft.

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Ich verstehe, dass du dich alleine gelassen fühlst. Mag ja sein, dass es "nur" ein Routineeingriff ist, aber ganz spurlos geht es nicht an einen vorbei, wenn man das Kind in den Armen hält, das dann plötzlich wie leblos von der Narkose in sich zusammensinkt und weggetragen wird...

Da ist es schon schön, den Partner als Stütze dabei zu haben.

Das alles weißt dein Mann aber nciht und ich denke, wenn es dir wichtig wäre, ihn als seelische Unterstützung für dich dabei zu haben, wird er eher dafür Verständnis aufbringen.

Ansonsten ist es wirklich - rein oberflächlich betrachtet - lediglich eine Frage der Organisation.

Und sein Beruf ist schon wichtig - gerade in den heutigen Zeiten.

Ich hoffe, Ihr findet eine Lösung.

#klee

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hmmm... für meinen mann wäre es selbstverständlich sich frei zu nehmen.

aber davon ab: ... kann ER denn nicht abends wenn er von arbeit kommt die kinder von den omas holen??

ich würde NICHT mit frisch operierten kind durch die kante fahren um die geschwister einzusammeln und das würde ich ihm deutlich sagen!

...im übrigen wurde die op bei unserer tochter nur ambulant gemacht weil wir 20 minuten nach hause fahren. wäre es über 30 min gewesen hätte sie eine nacht nach der op drin bleiben müssen und das finde ich richtig.

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Ich fühle mich von ihm allein gelassen.... Und ich hätte mir gewünscht, dass er zur Op geht. Ich kann mit soetwas nicht gut umgehen, das weiß er ... Und natürlich hätte ich ihn als Stütze gebrauchen können. Es ist nur ein kleiner Eingriff, Aber die Zeit nach der letzten Narkose war schlimm, nur Geschrei ...

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Dann schau, das er die andren Kids abends bei der Oma abholt, damit du genug Zeit für die kleine Patientin hast! Und versuch ruhig zu bleiben - meine Jüngste ist der reinste Pechvogel und zieht Krankheiten, Unfälle und damit einhergehend auch OP's und Behandlungen magisch an.

Je weniger ich sie meine Aufregung etc. spüren ließ, desto entspannter war sie. Wenn ich schon an der Decke hing, dann wurde das ganze ein Drama.

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Hallo.

Also ich kann nur dazu sagen, dass ich es nicht schlimm finde, wenn der Partner nicht dabei ist. Er könnte an der Situation nichts ändern und würde vielleicht auch nicht helfen können. Er wird in Gedanken schon dabei sein, aber beide dort warten ist Quatsch. Könntest ihn nur höchstens nochmal drum bitten, am Nachmittag dann da zu sein. Du gehst mit Sicherheit nicht umsonst verkürzt arbeiten. Hat schon seinen Grund. Und ich denke mal, dass du deine Angst dem Kind überträgst. Das ist nicht gut.

Ich sage es jetzt nicht einfach so. Meine Tochter hatte mit sechs Jahren auch eine Ohren-Op. Ihr wurden die Ohren angelegt, auch ambulant. Aber ich habe es mit mir ausgemacht, hätte da keine Stütze gebraucht. Meine Tochter war auch sehr ruhig, weil ich Ruhe zeigte. Auch die Narkose war nicht schlimm. Sie hat nicht geschrien beim Aufwachen oder sonst was veranstaltet. Sie war nur etwas benommen, aber war sonst die Ruhe selbst. Ich habe sie aber auch nicht verrückt gemacht. Auch die Tage danach waren ruhig.

Denke mal dran, dein Kind braucht eine ruhige Mutter und kein Nervenbündel, dass sie noch mit verrückt macht. Die Kinder sind meist nicht so schlimm wie die Eltern. Also sehe es positiv und geh es locker an.

Viel Glück für deine Maus.

LG