Mein Mann hat überhaupt keine Zeit mehr für mich!

Hallo ihr Lieben!

Ich bin momentan einfach nur traurig, wütend, enttäuscht, ... Ach, ich kann es einfach nicht in Worte fassen! Mein Mann und ich sind seit neun Jahren zusammen. Als ich ihn kennengelernt habt, hat er noch studiert. Dann ist er selbstverständlich sofort ins Berufsleben eingestiegen. Zunächst hatte er eine 35-Stunden-Woche. Doch so langsam steigerte sich das Ganze. Er musste immer öfter auch mal über Nacht weg, bis er schließlich wochenlang auf Montage war. In Spitzenzeiten hatte er monatlich 180 Überstunden. #schock Als wir dann geheiratet hatten, sagte ich ihm, dass ich das in der Form nicht mehr kann. Denn einerseits bin ich verheiratet, habe aber keinen Mann an meiner Seite. Wir haben ihm also einen neuen Job gesucht. Anfangs war es ein Traum: Er war jeden Abend zuhause und hat nicht mehr als 40 Stunden gearbeitet. So langsam hat es sich aber wieder gesteigert, sodass wir derzeit wieder soweit sind, dass er 60 bis 70 Stunden pro Woche arbeitet. Er verlässt morgens um 6 Uhr das Haus und kommt abends um 20 Uhr nach Hause. Dann, so könnt ihr euch sicher vorstellen, ist er total platt. Das geht nun montags bis samstags so. Aber als ob das nicht genug wäre, hat er natürlich auch noch Hobbys. Er spielt Tischtennis, geht einen Abend in der Woche zum Training und an einem Abend pro Woche haben sie ein Spiel. Meist freitags oder samstags. Sonntags ist er natürlich zuhause. Zumindest theoretisch. Denn zur Feuerwehr geht er ja auch. Und da sind die Übungen nun einmal Sonntagvormittag.

Ihr merkt schon: Ich stehe derzeit ziemlich alleine da. Ich weiß auch, dass sicher gleich wieder der Einwand in den Köpfen herumspukt, ob ich keinen eignen Job oder eigene Hobbys hätte. Doch, das hatte ich sicher auch mal. Derzeit bin ich allerdings im 6. Monat schwanger und darf, aufgrund von Komplikationen in der Schwangerschaft, nicht mehr meiner normalen Tätigkeit nachgehen. Ich habe strenge Bettruhe verordnet bekommen. #schmoll Halte ich mich nicht daran, droht eine Frühgeburt!

Mein Mann, der mir eigentlich in dieser Zeit im Haushalt zur Hand gehen sollte, ist jedoch nie da. Und in der wenigen Zeit, in der er überhaupt zuhause ist, will ich ihn auch nicht mit solchen Dingen belästigen. Auch auf emotionaler Ebene ist er mir derzeit keine große Stütze. Wenn er zuhause ist, dann ist er so müde, dass er meist nur schläft. Ein offenes Ohr für meine / unsere Probleme hat er deshalb nicht. Wichtige Entscheidungen treffe ich alleine oder stimme mich kurz per Telefon mit ihm ab.

Ich habe ihn immer in allem unterstützt. Aber langsam habe ich nicht mehr die Kraft, eine solche Beziehung zu führen. Wenn ich an unser zukünftiges Familienleben denke, dann denke ich immer daran, dass unser Sohn seinen Vater wohl nie zu Gesicht bekommen wird. Dass wir nie, wie andere Familien auch, Ausflüge in den Zoo oder in den Zirkus machen werden. Zumindest nicht als richtige und vollständige Familie. SO hatte ich mir das nicht vorgestellt. Klar: Wir können unserem Kind sicher mal ordentlich was bieten. Am Geld wird es nicht scheitern. Aber mal ernsthaft: So wichtig Geld auch sein mag! Es ist nicht alles im Leben! Wie gerne würde ich auf einen Großteil des Geldes verzichten, wenn mein Mann nur etwas mehr Zeit für mich hätte.

Jetzt sitze ich hier, mein Mann war gerade mal 15 Minuten da und hat seine Tischtenniskleidung abgeholt. Vor 23 Uhr wird er sicher nicht zuhause sein und morgen früh geht er natürlich wieder an die Arbeit. Als ich das Problem eben mal kurz angesprochen habe, war er völlig unverständig. Es ist ja nicht so, dass ich ihm seine Karriere und seine Hobbys nicht gönne. Aber irgendwie enttäuscht es mich, dass ich wenig bis überhaupt keinen Raum mehr in seinem Leben einzunehmen scheine. Er meinte jedoch, dass er einfach nicht kürzertreten könne. Es sei eben so. Er macht allerdings auch überhaupt keine Anstalten, sich an der Arbeit mal zurückzunehmen. Jedes Problem, jedes Projekt, einfach alles... Es ist immer alles seine Aufgabe. Obwohl es nicht seine Firma ist, denkt er scheinbar, dass die Firma ohne ihn gänzlich untergehen würde. Dem ist aber nicht so! Er hatte in diesem Jahr gerade mal drei Tage Urlaub. #schmoll Klar, sein Argument war jetzt: "Was meinst du wohl, für wen ich das alles mache!?" Und es ist ja auch richtig! Man braucht ja schon einen Job. Aber der Arbeitsplatz kann doch nicht eine so große Zeitspanne einnehmen, sodass man, zusammen mit Hobbys, keine Zeit mehr für die Familie hat. Oder?

Ich bin einfach zur Zeit so traurig! Ich liebe diesen Mann über alles und ich weiß auch, dass er mich sehr liebt. Aber oft denke ich, dass er seine Job noch mehr liebt.

So, das war nun ein sehr langer Text! Ich wollte einfach nur mal hören, wem es genauso geht. Oder wer mir einen Tipp geben kann, wie ich ihm klarmachen kann, dass es so nicht mehr weitergeht, weil ich einfach unglücklich bin?

Ich hoffe, ihr denkt jetzt nicht von mir, dass ich eine missgünstige Schachtel bin. Das sicher nicht. Wie gesagt: Ich gönne ihm den Erfolg im Job und seinen Spaß bei den Hobbys von Herzen. Aber ich dachte, dass zu einer Ehe auch gehört, dass man Zeit miteinander verbringt.

So, nun hoffe ich auf ein paar Antworten!

Liebe Grüße

workaholics-wife

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Hör mal auf, Deinen Mann zu schonen. Du hast strenge Bettruhe, es droht eine Frühgeburt? Dann hat Dein Mann zumindest seine Hobbys mal hintanzustellen und den Haushalt zu schmeißen! Leben und Gesundheit Eures Babys sind ja wohl wichtiger als Tischtennis.

Druck ihm doch mal diesen Beitrag aus oder verfaß einen entsprechenden Brief ...

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Du bist jetzt zu Hause und hast viel Zeit...dir fällt gerade jetzt auf, wie wenig der Partner da ist. Im Alltag geht sowas tatsächlich häufig unter und das Leben nebeneinander anstatt zusammen geht spurlos an einem vorbei.

Habt ihr euch das Baby gewünscht? Egal, tut auch nichts zur Sache! Es ist egal wie es entstanden ist, es ist euer GEMEINSAMES Kind-dann soll dein Mann seine Hobbies tatsächlich mal hinten anstellen und seine Tischtennisschläger gegen Bratpfanne und Staubsauger tauschen!

Klar, dein Mann arbeitet viel und du möchtest ihm sicherlich seine Freizeit gönnen, dies ist aber der falsche Ansatz.

(ist dein Mann tatsächlich soooo unentbehrlich in der Firma?)

Sieh zu, dass du Hilfe von ihm bekommst und das du sich schonen kannst. Irgendwann wird es sicherlich besser und er kann seinem Hobby wieder nachgehen.

Versuch in Ruhe mit deinem Mann zu sprechen, ohne Vorwürfe! Klappt es nicht, versuch es mit einem Brief.

Alles Gute

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Es war ein absolutes Wunschkind. Nicht, dass ich damit angefangen hätte. Nein, es war eigentlich zunächst er, der den Wunsch nach einem Kind geäußert hat. Ich bin auch erst Anfang 20, wollte schon auch mal Kinder haben, aber es war für mich noch nicht so in greifbarer Nähe. In Gedanken waren Kinder immer noch in weiter Ferne. Aber nachdem wir es uns reiflich überlegt haben, fiel die Entscheidung für ein Kind und wir haben es probiert. Wie man sieht, hat es auch recht schnell geklappt, worüber wir uns beide sehr gefreut haben.

Ich glaube eigentlich, dass er sich über die Tragweite des Umstandes meiner jetzigen Situation nicht ganz im Klaren ist. Nachdem wir die Diagnose bekommen hatten, war er zwei Tage lang wirklich sehr fürsorglich. Doch dann lies es wieder nach. In den Zeiten, in denen er nicht viel arbeiten musste (und in denen ich auch noch nicht schwanger war), hat er sehr viel im Haushalt mit angepackt. So ist das nicht. Aber durch die hohe Anzahl an Arbeitsstunden, ist das natürlich momentan einfach keine Option für ihn. Gestern Abend, als wir im Bett lagen, habe ich dann mal versucht, ihm klarzumachen, was eine Frühgeburt für uns und auch unser Kind bedeuten würde. Er hat jedoch nur noch ein kurzes "Mhmh" herausgebracht, bevor er eingeschlafen ist. Er ist kein Mann großer Worte. Ob es daran lag oder er es einfach nicht mehr mitgeschnitten hat... Ich weiß es nicht!

Ob er unentbehrlich ist in seiner Firma? Puh, sicher... Er hat einen wichtigen Posten. Aber ich denke, dass es eher daran liegt, dass er alles immer zu seinem persönlichen Problem bzw. zu seiner persönlichen Aufgabe macht. Wann immer etwas schief läuft: Er sucht die Schuld bei sich! Und, wie meine Eltern und auch meine Freundinnen schon oft gesagt haben: Er kann einfach nicht Nein sagen, wenn es um seinen Job geht. Wie oft hat er mir schon gesagt, dass er denkt, dass er die Kündigung bekommt, wenn er mal Nein sagt oder nach Urlaub fragt!? Das ist doch auch nicht mehr normal. Jeder Mensch braucht Urlaub und es ist das gute Recht, diesen auch mal einzufordern. Aber wann immer ich ihm das sage, scheint er es nicht zu verstehen. Dass ihm die Arbeit momentan auch keinen Spaß macht, kann ich schon alleine daran sehen, dass es hier keine anderen Gesprächsthemen mehr gibt, wenn er nach Hause kommt. Während des Abendessens redet er nur davon, wie schlecht alles läuft, dass er die Nase momentan gestrichen voll hat usw. Er schläft nachts kaum noch, weil er sich fix und fertig macht. Aber ich glaube, das ist ganz häufig auch selbst gemachter Stress. Nur als Bsp.: Er kommt nach Hause und sagt, dass sie einen Auftrag nicht fristgerecht erledigen können. Er ist nur für die Planung zuständig. Noch bevor der Auftrag vergeben wurde, hat er seinen Chef gewarnt und gesagt, dass sie diese Frist sicher nicht einhalten können. Es wurde trotzdem gemacht. Mein Mann hat sofort alles geplant und den anderen Mitarbeitern die Arbeit zugeteilt. Er hat sich sogar darum gekümmert, dass die benötigten Teile rechtzeitig vorhanden waren. Was haben seine Kollegen gemacht? Sie haben die Arbeit, trotz mehrfacher Erinnerung an den Termin von Seiten meines Mannes, über mehrere Wochen liegen lassen. Ende vom Lied: Der Auftrag konnte nicht fristgerecht abgeschlossen werde und es gab ganz böse Ärger. Mein Mann, das Kamel, gab sich die Schuld daran und meinte, von nun an noch härter arbeiten zu müssen, um diesen Fehler auszubügeln. Er meinte, er hätte noch deutlicher und noch öfter sagen müssen, dass der Auftrag nicht angenommen werden sollte und hätte dann noch hartnäckiger auf die Ausführung der zugeteilten Aufgaben bestehen müssen. #augen Ich weiß nicht, wie oft ich mir solche Storys anhören musste und in Zukunft noch muss. Ist auch besser, wenn ich es nicht weiß... Ich wollte nur mal einen Eindruck vermitteln, wie mein Mann sich in Bezug auf seine Arbeit verhält. Und das belastet mich auch.

Du hast auf jeden Fall Recht! Ich werde mit ihm reden müssen. Da ich weiß, dass wir dabei sowieso nicht auf einen Nenner kommen, werde ich es schriftlich tun. Wir sind uns sonst mit allem immer sehr einig. Aber auf seine Arbeit lässt er nun einmal einfach nichts kommen, ebenso wenig wie auf seine Hobbys.

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Sein Job ist ihm tatsächlich sehr wichtig. Wahrscheinlich bekommt er, neben seinen selber verursachten Probleme, auch Anerkennung!?
Problem ist, dass wenn man beruflich schon mit 200 % startet, dieses Pensum auch im weiteren Berufsleben "verlangt" wird-ist ihm das bewusst? Führ ihm vor Augen, dass kein Mensch den ewigen Druck, physisch und psychisch, durchhalten kann.

Wie stellt sich dein Mann sein Leben vor, wenn eure Kids auf der Welt sind?

Nimm es mir nicht übel, aber im Bett ein wichtiges Thema zu offenbaren ist vielleicht nicht ganz der richtige Zeitpunkt. ;-)

Wichtig ist, wenn du deinem Mann schreibst oder mit ihm sprichst, du mit Vorwürfe vorsichtig umgehen solltest.

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Huhu,

musste grade schmunzeln, da es mir genauso geht wie dir mit meinem Mann. Nur das ich noch zusaätzlich ein Kind im Alter von jetzt 7 Jahren habe und unseren Hund. Ich bin froh das ich gerade mal noch laufen kann, bin total fertig nervlich sowie körperlich, aber dennoch bleibt alles an mir hängen Haushalt, Hund mein Kind, zuweilen noch seine Tochter, etc... Nur das mein Mann nur am Arbeiten ist....

Bin momentan drauf dran nur noch meins zu machen mit meinem großen Sohn und den Rest soll er machen, ich kann einfach auch nicht mehr. Fürs reden bleibt uns auch keine Zeit, da mein Mann meistens nur noch zum Schlafen zu hause ist und wenn ich es mal anspreche das es mir bzw uns nicht gut tut und wir uns als Paar verlieren wenn sich nichts ändert, dann flippt er aus. Ich solle ja Rücksicht nehmen und ihn verstehen.... Ja das tu ich auch. Aber warum bleiben ich bzw unsere Familie auf der Strecke?

Na mal schauen, hab ihm schon angeboten, ihm den Termin vom KS zu sagen wenn ich den weiß, damit er da vll aml kurz Zeit hat.

Kann dir leider nicht sagen was du tun könntest, bin selber noch am testen. Hab es am Anfang mit reden versucht, so ganz im ruhigen und ohne Vorwürfe, klappte nicht. Dann habe ich nix mehr zu allem gesagt und bin auch mal ein WE zu meinen Ellis, passte ihm auch nicht, da ja keiner zu hause war, außer der Hund. Nun ja, erst will er seine Ruhe und so und dann hat er sie, ist es auch net korrekt. Naja Männer eben... i versteh ihn dahingehend net, aber naja ... wir werden das schon schaffen, werde denk ich mal weiter versuchen mit ihm zu reden mal schauen ob es iwann fruchtet.

Also Kopf hoch, sag deinem Mann, dass du unbedingt seine unterstützung brauchst, da du Bettruhe etc verordnet bekommenhast und schone dich nicht ihn..

Liebe Grüße und ganz viel Kraft....

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Wieso spricht Dein Mann das denn nicht mit dem Arbeitgeber ab, dass er wegen der Schwangerschaftskomplikationen nur seine normalen Stunden absolvieren kann?

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Das hab' ich ihn auch schon gefragt! Er meinte, das hätte sowieso keinen Sinn. Sie wären momentan so zu mit Aufträgen, dass sie MIT seinen Überstunden schon kaum hinkämen. Sein Arbeitgeber würde das sicher nicht mitmachen. Ich sehe es aber so: Wer nicht fragt, kann auch nichts genehmigt bekommen. Keine Ahnung, was da in seinem Kopf vor sich geht. #gruebel

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Ich bin mir auch nicht ganz sicher, aber ich glaube, dass der AG Deinen Mann sogar freistellen muss oder Du eine Haushaltshilfe bekommen kannst. Da würde ich mal meine Krankenkasse anrufen oder zuerst beim Arzt nachfragen, ob der da irgendwas weiss. Das ist aber, wie gesagt, nur eine Vermutung von mir. :-)
Und den Mann würde ich mal fragen, ob er Angst hat, seinen Job zu verlieren.

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Hallo,

ich kann Deinen Frust schon verstehen, ich befinde mich in einer ähnlichen Lage. Ich bin hochschwanger, kurz vor der Entbindung und mein Mann arbeitet auch sehr sehr viel, geht morgens um etwa 9 aus dem Haus und ist nicht vor 22.30 Uhr wieder zuhause!!
Also bin ich auch eine sehr lange Zeit alleine! Ich bin froh, dass er jetzt wenigstens sonntags frei hat und wir somit einen Familientag haben, wo er sich auch ausruhen kann und wir Zeit (bald zu viert) haben werden....
Vorher hat er auch jeden (!) Tag gearbeitet! Und dann ging auch nichts mehr, er war einfach zu platt, ich vielleicht schon am Schlafen um die Uhrzeit, etc.

Wie Du ihm das klarmachen kannst, dass Dich das nervt - hmm ich würde sagen, einfach so direkt geradeaus? Wie gesagt, ist es denn am We auch so, sonntags? Oder geht er da nur sein Hobby nach? Das würde mich natürlich dann auch auf den Keks gehen...

Mein Mann meint auch immer, dass er das alles nur für uns macht. Damit es uns gut geht.

GLG

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Hallo,

ich befinde mich in einer ähnlichen Situation, allerdings ist unser Kind schon da und jetzt 6, mein Mann ist selbständig.

Unsere Ehe steht vor dem Aus, ich hoffe, das wir mit einer Paartherapie noch etwas retten können.

Ich habe mich lt. meinem Mann sehr zurück gezogen, aber nach längerem Nachdenken muss ich auch sagen das mein Mann ein totales Arbeitstier ist. Er ist eigentlich keine Nacht vor zwei Uhr im Bett (entweder liest er Zeitung nachdem er bis 11 gearbeitet hat, schläft vor der Glotze ein (nachdem er bis 11 gearbeitet hat) oder oder oder...

Er hat sich in die Arbeit geflüchtet, vielleicht weil ich mich auch so verhalten habe ich wie es nun mal getan hab.

Ich vermute auch Dein Mann neigt dazu, in der Arbeit alles zu vergessen. Das ist bequem. So macht man sich weniger SOrgen und kann alles andere prima verdrängen. In der SS war mein Mann (noch) nicht ganz so schlimm drauf. Aber danach wurde es immer heftiger.

Oft habe ich geweint, weil ich hier abends immer nur alleine vor der Glotze sitze, mit dem Essen ewig warte (mittlerweile habe ich es fast aufgegeben zu kochen, weil er eh nicht pünktlich kommt).

Deinen Schilderungen nach glaube ich, das er ein psychisches Problem hat. Ich kenne viele Männer die viel arbeiten. Aber eigentlich keinen der wie mein Mann das Familienleben fast außen vor läßt :-( Das macht mich unheimlich traurig, aber ich weiß es auch nicht zu ändern. Ich muss jetzt erstmal damit klar kommen, das mein Mann sexuell nix mehr für mich empfindet. Das ist verletzend...

Ich bin traurig, kann Dich gut verstehen. Versuche, mit ihm zu reden. Ich denke das es nicht normal ist das er als Angestellter soviel arbeitet. Sicher ist er engagiert und das ist auch prima so, aber wenn die Familie / Partnerin darunter leidet (und es hört sich nicht so an als wäre er halt mal abends zwei Stunden später also sonst daheim, sondern richtig lange weg und dann noch zum Sport) muss was passieren.

ich wünsche Dir alles Glück und versuche jetzt, meine Ehe irgendwie wieder auf die Reihe zu kriegen. Ich hoffe, mein Mann will das auch...

hierähnlich

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Aloha wife,

ich antworte Dir als Tochter eines workaholics & als Freundin eines solchen ;-)

Mein Vater war schon selbständig, als ich geboren wurde. Er hat immer sehr viel gearbeitet - morgens um halb acht aus dem Haus, abends zwischen acht und neun nach Haus zurück kommen.. das waren die regulären Zeiten. Vor wichtigen Präsentationen etc war alles open end. Am Wochenende hat er ab und an (aber selten) auch gearbeitet, außerdem hatte er drei recht zeitintensive Hobbies (inzwischen, nach Verkauf seiner Firmen arbeitet er nur noch "frei", wenn er Lust hat (er hat oft Lust), und hat mehr Hobbies ;-)). Davon abgesehen waren meine Eltern eigentlich jedes Wochenende eingeladen oder hatten selbst Gäste. Das ist auch heute noch so.. aber sie haben ja kein Kind mehr im Haus.

Meine Mutter hat 12 Jahre lang nach meiner Geburt nicht gearbeitet, dann hat sie wieder angefangen, weil sie begonnen hat, sich zu langweilen - verständlich.

Von meiner Mutter habe ich nie einen Vorwurf meinem Vater gegenüber gehört-sie hat ihn so kennengelernt und sich scheinbar nicht daran gestört. Man muß aber auch sagen: Er hat uns am Wochenende eigentlich überall mit hin genommen, wenn er in Sachen Hobby unterwegs war - aber das war nicht übertrieben oft. Es war klasse! Ebenso im Urlaub.. den meine Mutter und ich aber ab und an auch allein verbracht haben, weil mein Vater arbeiten mußte.

Ich will damit sagen: Ich habe nichts vermisst. Ich bin mit einem viel arbeitenden Vater groß geworden und kannte es nicht anders. Die Zeit, die mein Vater zu Haus war oder am Wochenende eben mit uns unterwegs hat GANZ uns gehört. Er hat ganz deutlich vermittelt, auch heute noch, dass meine Mutter und ich in seinem Leben das sind, was er am meisten liebt. Heute bewundere ich meinen Vater noch immer und liebe ihn über alles - das ist aber keine Bewunderung "aus der Ferne" - ich kenne ihn ganz genau, wie er mich auch, und schaue deshalb zu ihm auf.

Allerdings hätte er sich jobmäßig auch nicht eingeschränkt. Seine Unternehmen waren ihm immens wichtig und ein Teil seines Lebens. Er liebt eben auch! seinen Job und ich denke nicht, dass meine Eltern glücklich geworden wären, wenn das für meine Mutter nicht tragbar gewesen wäre.

Meine Mutter pflegt viele eigene Interessen, Freundschaften, arbeitet auch noch immer.. sie hat neben dem Leben mit meinem Vater auch ein eigenes.

Mit meinem Freund heute ist es ähnlich. Er arbeitet nicht ganz soviel wie mein Vater oder Dein Mann.. aber annähernd, ist auch selbständig etc. Abends ist er unter der Woche auch oft müde, wenn er bei mir ist oder wir bei ihm. ABER: Er gibt mir immer das Gefühl das es das allerschönste ist, dass wir bei ihm sind, er bei uns.. wir uns unterhalten, zusammen auf der couch liegen, andere Dinge tun.. #schein

Fazit meines langen Textes:

Für mich kommt es darauf an, wie die freie Zeit verbracht wird, wie der Partner einem dort begegnet, wie er gewillt ist, in Ausnahmesituationen zu handeln (da kenne ich es und erwarte es auch, dass die Arbeit hinten angestellt wird, ohne wenn und aber!), dass man gemeinsame Interessen hat und denen nachgeht..

Das sehe ich bei euch im Moment nicht - da würde ich ansetzen. Es kann auch toll sein mit dem viel arbeitenden Mann!

Alles Liebe,

Ae

PS: Warum hast Du erst nach der Hochzeit gesagt, dass Du das so nicht mehr willst? Du kanntest ihn doch. Warst Du sicher, er ändert sich dahingehend einfach so? Eine Hochzeit ändert ja nichts am Charakter oder an der grundlegenden Einstellung..

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Warum ich ihn erst nach der Hochzeit gebeten habe, den Job zu wechseln... Ja, das ist wirklich eine gute Frage, die ich mir gestern auch gestellt habe, als ich das Ganze habe Revue passieren lassen. Ich kannte es in der Tat, dass er ständig nur unterwegs war. Ich konnte mich damit arrangieren, auch wenn es mich nicht glücklich gemacht hat, ihn nur jedes zweite Wochenende mal zu sehen und abends nur mal für 5 Minuten seine müde Stimme zu hören. Oft hätte ich gerne länger mit ihm gesprochen, aber häufig war er auch im Ausland, sodass die Telefongebühren einfach immens hoch waren. Da ich zu diesem Zeitpunkt selber noch studierte, legte ich mir meine Seminare und Vorlesungen so, dass ich nur an drei Tagen an die Uni musste. Am jedem letzten Tag meiner Arbeitswoche, packte ich schon vorher meine Koffer und reiste ihm in ganz Deutschland hinterher. Ich weiß gar nicht, wie viele Autobahnkilometer ich in dieser Zeit gefahren bin... Jedenfalls nahm er sich immer ein Doppelzimmer, damit ich auch ein Bett hatte. Die Mehrkosten übernahmen selbstverständlich wir. So wartete ich dort im Hotel auf ihn, schrieb meine Hausarbeiten in dieser Zeit oder vertrieb mir die Zeit in der jeweiligen Stadt.

Ich wusste schon vor der Hochzeit, dass er der Mann meines Lebens ist. Immerhin waren wir schon sieben Jahre zusammen gewesen. Ich dachte nicht wirklich daran, dass die Hochzeit unsere Beziehung, emotional gesehen, verändern würde. Was sollte sich auch verändern? Wir wohnten nach wie vor in derselben Wohnung und führten immer noch dasselbe Leben. Es war einzig und alleine die Tatsache, dass wir nun auch in aller Öffentlichkeit "Mann und Frau" waren. Ich empfand es allerdings so, als ob unsere Beziehung dadurch noch intensiver geworden wäre. So blöd es sich auch anhören mag: Die Liebe zu meine Mann hat richtig weh getan. Auch vorher schon hatten wir oft darüber gesprochen, dass er seinen Job wechseln wollte. Denn er empfand die Situation ebenfalls als belastend. Das Leben, das vorher für mich noch einigermaßen zu ertragen war, wurde für mich zu diesem Zeitpunkt immer weniger ertragbar. Ich sagte ihm genau das: WENN er seinen Job wechseln will, dann war das der richtige Zeitpunkt. Und er wollte! Ich hätte ihn sicher nicht verlassen, wenn er es nicht gemacht hätte. Aber er sollte wissen, dass ich unglücklich bin.

Ja, eure Situation hört sich für mich ganz anders an, als das, was hier bei uns derzeit stattfindet. Ich würde mir so wünschen, dass wir endlich auch mal wieder etwas gemeinsam unternehmen würden. Zu Beginn unserer Beziehung waren wir fast jedes Wochenende aus. Wir waren zusammen im Kino (eine Leidenschaft, die wir beide teilen), wir waren chic essen, haben Ausflüge gemacht, etc. Das hörte zu dem Zeitpunkt auf, als er immer öfter auf Montage fuhr. Ich habe es häufig angesprochen und ihn gefragt, ob wir es nicht irgendwie einrichten könnten, dass wir auch wieder Zeit gemeinsam verbringen. Und zwar nicht nur zuhause vor dem Fernseher. Er sagt dann auch immer, dass er das gerne tun würde. Aber wann immer ich ihn frage, ob wir z.B. mal ins Kino fahren können, dann sagt er, dass er zu müde ist. An unserem Hochzeitstag wollten wir eigentlich in dem Restaurant essen gehen, in dem wir nach dem Standesamt waren. Er kam jedoch abends so spät nach Hause, dass es zu spät war, noch dorthin zu fahren. Anstatt das Ganze auf das Wochenende zu verschieben, schlug er dann vor, schnell eine Pizza vom Italiener nebenan zu holen, wo wir eigentlich sowieso einmal pro Woche etwas holen. Für mich wurde so aus einem eigentlich besonderen Tag, ein ganz normaler. Wenn er zuhause ist, dann schläft er eigentlich überwiegend. Er entschuldigt sich zwar immer dafür (was ich unnötig finde, denn wenn man 14 Stunden wegen der Arbeit unterwegs war, dann ist es das Normalste der Welt, dass man müde ist), aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass ich nichts von ihm habe.

Wenn er wenigstens am Wochenende zuhause wäre, dann würde ich nicht einmal meckern wollen. Aber heute Morgen ist er wieder um 6 Uhr aus dem Haus. Gestern sagte er mir noch, dass er maximal bis 14 Uhr arbeiten wolle, um dann den Rest des Tages mit mir zu verbringen. Eben rief ich ihn an, um zu hören, ob sie schon auf dem Heimweg sind. Aber er meinte, dass er mind. noch eine Stunde bräuchte. Eher vielleicht zwei. Das heißt, dass er doch wieder nicht vor 17 Uhr zuhause ist. :-( Auch sonntags war er teilweise schon arbeiten. Doch Gott sei Dank ist das eher selten.

Ich weiß schon ziemlich genau, dass mein Mann nach der Arbeit nichts mehr unternehmen will. Auch sonntags zieht er es vor, den Tag mit mir auf dem Sofa zu verbringen. Das Haus will er gar nicht verlassen, denn er will nach so einer anstrengenden Arbeitswoche nicht auch noch in seiner Freizeit rumspringen, sondern einfach nur entspannen. Und das ist einfach nur frustrierend, denn von einem schlafenden Mann habe ich rein gar nichts.

Ich weiß, dass er mich liebt. Ich spüre das jeden Tag. Wie ich oben schon gesagt habe: Er ist kein Mann großer Worte. Aber manchmal, da bringt er mich mit seinen Aussagen völlig aus der Fassung. Erst neulich drehte er sich morgens zu mir um und meinte: "Ich liebe dich so sehr! Ich könnte mir gar nicht vorstellen, mit einer anderen Frau als mit dir eine Familie zu gründen!" #verliebt Und ich spüre, dass das nicht gelogen ist. DAS sind die seltenen Momente, die mich hoffen lassen, dass es doch wieder einmal anders wird. Dass wir auch mal Zeit füreinander und mehr Zeit miteinander haben.

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Hallo,
du schreibst nichts von deinen Hobbys, Beruf und sozialen Kontakten.
Zur Zeit befindest du dich in einer Ausnahmesituation durch deine komplizierte Schwangerschaft.
Wie war das denn in den 9 Jahren davor? Hast du dein Leben immer um deinen Mann herum ausgerichtet, geplant?
Workaholics ändern, ist schlecht machbar--feste Familienzeiten einfordern geht schon.
Langfristig muss er ja auf eine ausgewogene Work-Life Balance achten um das Pensum durchzuhalten-offensichtlich sorgt er durch Tischtennis und andere Hobbys für Ausgleich.
Hast du dich an seinen Hobbys beteiligt?Habt ihr gemeinsame Hobbys---oder geht es dir nur darum ,das er regelmäßig zu Hause ist.
Wenig gemeinsam verbrachte Zeit muss sich nicht Beziehungs schädlich auswirken----------wenn dein Mann trotz Stress und vollem Terminkalender freundlich und dir zugewandt bleibt------------
und du ihm nicht permanent unterschwellig suggerierst dich vernachlässigt zu fühlen!

Was hat man von einem Mann der um 18.00 zu hause ist , abends vor dem TV oder PC abhängt und regelmäßig mit Kumpels abhängt ( oft beschriebener urbia Ehemann ).

Er fühlt sich nicht einsam und allein---also musst du etwas ändern wenn das Kind da ist.

L.G.

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Hey...

Bei mir ist es genauso....

Mein Mann fährt morgens um 6 Uhr zur Arbeit, kommt abends zwischen 19 und 21 Uhr nach Hause. Dann hat er ständig Notdienst, weil irgendwelche anderen Kollegen wichtige Termine haben. Dann sind noch seine Dienstbesprechnungen und die letzten 4 WE hatte ich nur teilweise ein paar Stunden was vom WE weil er Samstags 2x zum JGA war und Sonntags nichts anzufangen war mit ihm. Im Juli war er 2 Wochen krankgeschrieben. Davon war er 12 TAge im KH. Dann ist er wieder zur Arbeit, weil sein Urlaub den er im Anschluss hatte gestrichen wurde. Er hat noch 25 Tage Urlaub und wir haben September. Über Weihnachten und Silvester kann er auch keinen nehmen, weil er da natürlich NOTDIENST hat.

Ich frage mich auch manchmal, wo das noch hinführen soll.