Kann man mit Borderline lieben?

Hallo,

mein Mann ist Bler, seit vielen Jahren.
Einmal bin ich der wunderschöne Astralkörper, der ihm alles bedeutet, dann wieder die miese Schlampe, die es aus verschiedenen (erfundenen) Gründen zu zerstören gilt.
Beides bin ja aber nicht ich.

Muss ich also davon ausgehen, dass er mich so, wie ich bin, überhaupt nicht liebt?

lg

lacri

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dafür gibt es foren die sich auf angehörige spezialisiert haben... schau da mal rein denke das wird dir eher weiterhelfen #klee

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http://www.borderlinekunst.de/baer.htm

schau da mal rein.
es hilft dir zu verstehen.

ich wünsche dir viel kraft.

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Hallo,

bei mir wurde vor einem halben Jahr die Diagnose "Borderline"-Persönlichkeitsstörung gestellt und ich kann Dir sagen, wenn man "so" ist, ja dann kann man lieben und zwar sehr intensiv sogar.

Das Problem ist dieses "Schwarz-Weiss-Denken" was mir selber am allermeisten unheimlich zu schaffen macht, weil ich selber nicht verstehe, wie es in meinem Kopf so schnell umschalten kann, aber es ist so.

Ich liebe meinen Freund sehr, aber wenn mal etwas passiert, sei es eine Kleinigkeit, er sagt ein falsches Wort, es wird bei mir der Schalter umgelegt und plötzlich bin ich mir absolut sicher, dass ich ihn verlassen muss, dass er ein Riesen-Arsch ist.. Dieser Zustand kann Stunden, Tage dauern.. und irgendwann wenn ich wieder "normal" bin .. ist er wieder mein Traum-Mann und ich bin mir dessen hundert Prozent sicher.

Es ist absolut schwer zu verstehen und damit umzugehen. Es gibt keine Grautöne nur gut oder schlcht und die Grenze zum Schlechten erreicht man in Sekunden, während es so lange dauert, wieder auf die gute Seite zurückzukehren.

Es ist sehr kräftezehrend, für beide Seiten.

Aber ja, lieben kann man, Borderliner sind dafür sogar "bekannt" besonders intensiv zu lieben und zu fühlen, kann ich nur bestätigen mir geht es da genau so.

Ist dein Mann in Therapie?

LG

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Ja, man kann als BLer lieben.

Ich bin seit 8 Jahren mit meinem Mann zusammen und wir haben Kinder.

Ich liebe ihn - da bin ich mir sicher! Trotzdem habe ich ein zweimal im Monat das Gefühl ich müsste ihn verlassen, davonlaufen weil er dann in meinen Augen plötzlich ein "RiesenArschloch" ist. Die Auslöser sind vielfältig - mal ist es sein pampiger Ton, er hat schlechte Laune, sagt etwas falsches - kritisiert vielleicht auch mal meine Fähigkeiten als Mutter und Hausfrau und wumm - ich bin auf 180 und verlasse ihn gleich morgen #zitter

Vor ihm habe ich jede Beziehung irgendwann beendet. Ich habe nicht durchgehalten. Bei ihm wollte ich von Anfang an etwas längerfristiges, etwas was Kontinuität in mein Leben bringt. Das ist es aber auch, was ich mir in solchen Momenten irgendwann selber vorhalten muss - wir lieben uns eigentlich und ich will ja gar nicht weg.

Also, im Endeffekt kann ich nur sagen - wenn er sagt, dass er dich liebt, dann tut er das sicher auch. Ihr solltet trotzdem mal darüber reden, denn diese Ausraster und diese Beleidigungen zehren ja auch sicher an dir.

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Hallo !

Ich habe gerade deinen Beitrag gelesen - und er sprach mir aus der Seele.
Mein Arzt hat schon länger den Verdacht das ich BLin bin, nachdem ich vieles darüber gelesen habe kommt es mir nur zu gut bekannt vor. Aber ich habe Angst vor dem was kommt wenn ich "offiziell" diagnostiziert werde.
Ich lebe von meinem Exmann getrennt -er hat Schluß gemacht, nicht ich, obwohl ich mehr als einmal drauf und dran war, wegen gar nichts-. Mit 15/16/17 war ich schon einmal wegen Eßstörungen in Kliniken, auch weil ich versucht habe mich umzubringen, bzw umbedingt sterben wollte. Meist war es nur der Wunsch, einmal eben der Versuch. Ich wurde "als geheilt" entlassen aus der Therapie, aber ich merke seit Jahren das etwas nicht stimmt, mein Hausarzt, der mich kennt seit ich ein Baby war, ebenso, doch nach dem Scheidungskrieg und den weiteren Anfeindungen, habe ich Angst das, sollte es publik werden -und irgendwie kommt irgendwas immer raus- das mein Ex mir versucht unseren Sohn weckzunehmen vor dem Hintergrund das ich eben "krank" bin und das ich früher versucht habe mich umzubringen. Ich betone früher! Ich liebe meinen Sohn über alles ... er ist das Einzige was mir Halt und Hoffnung gibt.
Nun meine Frage an dich, wie wurde das Ganz ebei dir diagnostiziert? Hast du auch manchmal diese Angst das, wenn ihr euch wirklich trennt, dein Partner DAS gegen dich verwendet? Gibt es dafür eigentlich Medikamente oder ist nur eine Therapie ratsam? Ich merke das ich allein damit langsam an meine Grenzen stoße.

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Hallo lacri,

ja man kann als Borderliner auch Lieben :-) Wir sind ja nicht nur Kirre ;-)

Es geht aber bei uns alles etwas Intensiver zur Sache als bei Normalos sag ich mal so. Die Gefühle nehmen wir alle viel stärker wahr als ihr.

Ich hab auch immer Beziehungen gekappt und jetzt lebe ich Glücklich mit einem Mann zusammen, haben eine Tochter und wir wollen Heiraten ;-)

Natürlich hab ich auch diese Gefühls hochs und tiefs. Kennst Du den Satz "Ich hasse Dich, verlass mich nicht" ? Das trifft es immer recht gut. Man liebt den Partner und die Partnerin abgöttisch, aber jedem kleinen Mäkel den man findet will man sofort die Trennung, weil er/sie nicht Perfekt gibt, denn bei uns gibts ( meisstens ) nur Gut und Böse, dazwischen nix.

Befindet er sich in Therapie ? Da kann er auch die Grautöne zwischen Schwarz und Weiss lernen, lernen damit umzugehen. Es ist möglich. Du musst Dich deswegen auch nicht verbiegen, er muss lernen besser damit klar zu kommen, es ist aber ein langer Weg.

Gut erklärt ist auch diese Seite :
www.Borderline-Plattform.de
Da gibts auch im Forum ein Bereich extra für Partner.

Lg Nordseeengel

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Jain. Auf ihre Weise können sie schon lieben. Auf konventionelle Weise können sie nicht lieben, das, was ein "gesunder Mensch" unter Liebe verstehen würde.
Ich ware jahrelang mit einem Mann zusammen, der eine ähnlich schwere psychische Störung hatte, es ist mehr als nur anstrengend. Ihre Liebe schlägt genauso schnell in Hass um und generell ist es mehr ein besitzen wollen und ein komplett miteinander vereinen als ein wirkliches lieben.

Mir wäre das zu kräfteraubend mit so einer Person zusammen zu sein. Nichts gegen Leute, die diese Krankheit haben, können ja nix dafür, aber ich muss sie ja nicht heiraten. ;)

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.. wenn Du selber kein Boprderliner bist, kannst Du auch nicht darüber urteilen, ob ein solcher Mensch wirklich lieben kann. Und die Momente, wo aus Liebe "Hass" wird, in solchen Momenten ist man nicht man selber und man spürt das ganz genau, es kann Stunden dauern oder Tage bis man wieder "normal" ist, es ist wie ein negativ-Trip.. Aber im normalen Zustand empfindet man auch wieder diese Liebe.

DAs mit dem kräftezehrend kann ich aber gut nachvollziehen, bzw mir vorstellen, weil ich sehe wie sehr mein Partner darunter leidet.

Mittlerweile verscuhe ich schon nicht mehr dauernd Schluss zu machen, aber der gedanke kommt immer wieder und wechselt sich dann irgendwann wieder mit Verlustängsten ab..