Trennung nach nur einem Ehejahr...

Hallo ihr Lieben,

ich brauche mal ein bisschen Trost und Erfahrungen...

Im July 2008 haben mein Mann und ich geheiratet, nach einem Streit mit meinem Schwiegervater an Silvester, der sich dann bis Ostern hinzog war ziemlich vieles zerbrochen... einfach weil mein Mann nicht hinter mir stand, jegliche Verantwortung abgelehnt hat und wir sehr viele Streitereien mit für mich tiefen Verletzungen hatten...
Es waren harte Monate, in denen ich mich ständig unter Druck fühlte und es totaler Psychoterror war... mir ging es noch nie so schlecht....

Ich habe das ganze Jahr lang versucht alles wieder zu kitten, habe alles mir mögliche getan und meinem Mann immer wieder gesagt, dass auch er etwas für uns tun müsse, dass er sich immer mehr von mir entfernt und ich nicht weiß was ich noch tun kann.
Für ihn war jedoch alles in Ordnung und seine Bemühungen hielten sich entsprechend in Grenzen...

Vor drei Wochen waren wir im Urlaub und da haben wir dann gemerkt, dass uns inzwischen nichts mehr verbindet und es für uns beide besser ist, getrennte Wege zu gehen.

Wir wohnen zwar noch zusammen, aber er ist grad dabei sich was neues zu suchen.
Er versucht nicht mal irgendwas wieder in Ordnung zu bringen und hat direkt am nächsten Tag allen erzählt, dass wir uns getrennt haben...
Einfach so alles aus und vorbei ohne einen Blick zurück, sich fragend ob man wirklich alles getan hat was möglich war....

Ich hingegen habe nur mit meinen engsten Vertrauten darüber gesprochen, weil es ja doch ein ziemlich harter Schritt ist, der erstmal verdaut werden muss...
Plötzlich liegt alles in Scherben.

Hat sich hier noch jemand bereits nach so kurzer Zeit getrennt?
Wie hat das Umfeld reagiert und wie habt ihr euer neues Leben in Angriff genommen?

Ich pendle die ganze Zeit hin und her zwischen Freude auf das was mir mein Leben nun zu bieten hat und dem Vermissen und der Trauer um die guten Zeiten...

Vielleicht hat ja eine von euch ein paar aufmunternde Worte für mich?

Liebe Grüße

-privat-

1

hallo
bin zwar nicht verheiratet aber so ein ganz kleines stück kommt mir das bekannt vor! Mein Partner hat schon oft gesagt er will nicht mehr er zieht aus u.s.w ich habe ihm eine zeit lang immer hinter her telefoniert wenn er dann einfach gefahren ist. Aber nur komisch als ich das nicht mehr machte kam er am nächsten tag heim und wollte so machen als wär nix! Ich habe versucht mit ihm zu reden wie es denn weiter gehen soll,denn ich kämpfe jedes mal für unsre beziehung selbst als er mich fast betrogen hätte als ich letztes jahr noch hoch schwanger war. Naja jetzt bin ich zur zeit auch an einem punkt der verzweiflung was ich tun soll,denn mir ist körperlich nicht gut und ich muss auch mal an meine kids denken!

Nur ich versteh auch nicht wirklich warum dein Mann nicht um eure Ehe kämpft,denn wenn ihr erst vor 1 jahr geheiratet habt kann doch alles nicht schon vorbei sei! Wenn nicht einfach mal ihm vorschlagen zu einer Eheberatung zu gehen und wenn ihm an der Ehe noch was liegt willigt er ein bevor es zu spät ist

3

Danke für deine Antwort.

Für eine Eheberatung ist es zu spät.
Ganz ehrlich, ich habe jetzt ein dreiviertel Jahr wirklich hart um uns gekämpft und von ihm kommt bis heute nichts. Ich kann nicht mehr.
Wir sind einfach zu verschieden und werden niemals einen gemeinsamen Weg finden - es sei denn ich wähle voll und ganz den meines Mannes. Und das möchte ich nicht.

Ich versuche nun damit klar zu kommen, dass es so ist wie es nun mal ist.

So nach innen für mich selbst ist es bis auf wenige Momente am Tag schon in Ordnung so einigermaßen.

Aber ich werde mich spätestens wenn ich meinen Namen wieder zurückändere auch mit dem Rest der Welt auseinandersetzen müssen... und davor habe ich echt Angst. Ich will mich nicht rechtfertigen - klar muss ich auch nicht... aber es ist trotzdem schwer...
Ich habe das Gefühl, dass nur ich die Konsequenzen tragen muss und das in aller Öffentlichkeit. Er muss niemandem sagen, dass wir gescheitert sind...
(was ihn nicht davon abhält damit hausieren zu gehen...#klatsch)

Wenn ich deine Situation richtig sehe solltest du vielleicht auch erstmal Abstand gewinnen, dich erholen und dann sehen wie und ob du weitermachen willst....

2

Wie lange wart Ihr denn vorher zusammen?

Kanntet Ihr Euch schon lange und habt evtl. nur geheiratet, weil es das Umfeld einfach irgendwann erwartet hat?

Oder habt Ihr wirklich aus Liebe und der Überzeugung, den Rest Eures Lebens gemeinsam verbringen zu wollen geheiratet? Dann lohnt es sich doch, zu kämpfen! Vielleicht lässt sich Dein Mann ja auf eine Eheberatung ein? Zu verlieren habt Ihr schließlich nichts mehr, aber ich finde es immer schade, wenn so schnell die Flinte ins Korn geworfen wird.

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Wir sind jetzt 5 Jahre zusammen - waren also schon 4 zusammen.

Ich habe aus der Überzeugung geheiratet, dass wir den Rest unseres Lebens zusammen sein wollen.
Bei ihm weiß ich es inzwischen nicht mehr so recht.

Wie grade schon geschrieben - ich mag jetzt auch nicht mehr kämpfen... ich habe 9 Monate nur gekämpft, alles versucht und von ihm kam nichts... ich habe mir den Mund fusselig geredet und er hat nichtmal die Probleme gesehen - es waren ja meine...
Er hat sich nicht mal Gedanken über das was ich gesagt habe gemacht... statt dessen versucht über die psychoschine aus der Nummer raus zu kommen...
Er meinte u.a. ich hätte Verlustängste weil ich selbst ein Scheidungskind bin und sollte vielleicht mal über eine Therapie nachdenken... Und das alles nur weil ich mal meinte, dass ich Angst habe ihn verlieren wenn es so weiter geht...#gruebel

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Hallo,

ich antworte dir mal in schwarz, da ich ja nicht jedem im Forum was aus meiner Familie erzählen will.

Meine Schwester hat sich nach eine 3/4 Jahr Ehe scheiden lassen. Leider.

Sie war mit ihrem Ex-Mann 6 Jahre zusammen. Gut, zwischendurch gabs mal eine kleine Pause von ca. 6 Monaten, da sie sich ausleben wollte und einen Mann kennenlernte, mit dem sie meinte, dies tun zu wollen.

Dann waren sie wieder zusammen und haben nach ein paar Monaten geheiratet.

Sie lernte wieder einen anderen Mann kennen - trennte sich von ihrem Mann. Sie ist der Meinung, dass dieser ihre Lebensideologie besser annehmen würde und er besser zu ihr passt.

Wir waren alle geschockt!!! Ich habe geweint und das alles nicht verstanden. Irgendwie konnte sie mir ihre Trennung von ihrem Mann nicht nachvollziehbar (für mich) erklären.

Meine Eltern haben auf sie eingeredet, dass die Ehe ein Bund fürs Leben ist und man diese doch nicht einfach so wegschmeißen und beenden kann. Die Probleme mit ihrem Mann konnte und wollte sie vielleicht auch nicht klären.

Sie hat sich dann von der Familie abgewandt, da jeder hinsichtlich ihres Mannes auf sie einredete.
Einmal sagte sie zu mir, dass sie nicht verstehen kann, dass ich mich nicht für sie freue. Ihr geht es mit der Entscheidung sehr gut und sie würde sich wünsche, dass ich mich mit ihr freue. Bitte??? Wieder so ein Punkt, den ich nicht verstehen konnte.

Meiner Familie und mir fiehl es sehr schwer, diese Tatsache zu akzeptieren. Jetzt, nach 4 Jahren gehört der neue Partner halt dazu. Aber es war echt ein Kampf, den neueder Partner anzunehmen. Er ist halt einfach da.

Vielleicht ist es für dich schon mal ein guter Schritt, dass du deine Situation so akzeptierst, wie sie ist. Wenn du schon für dich entschieden hast, dass keine Beratung und keine Gespräche mehr mit deinem Mann helfen, dann ist die Trennung ja praktisch schon durch.

Ich wünsche dir noch viel Kraft für deine Zukunft - da liegt noch einiges vor dir.

LG

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Ich habe 9 Monate lang alles getan was ich konnte!
Und von meinem Mann kam nichts zurück.
Nicht mal jetzt sieht er was er verliert.

Also investiere ich meine Kraft und Energie lieber in ein Projekt wo es sich wirklich lohnt - in mich selbst.

Ich habe mich in seiner Familie nie so richtig angenommen gefühlt und er hat meine lieber gemieden.
Ich denke, da wird nichts weiter kommen.
Meine Familie kann die Entscheidung sehr gut akzeptieren und teilweise auch nachvollziehen.

Aber ich schätze mal, ich werde mir noch öfter anhören müssen, dass man mehr hätte tun können oder müssen...

Trotzdem danke, dass du mir deine Geschichte erzählt hast!

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Hallo,

ich würde mir keinen Kopf machen, was irgendjemand darüber denkt, wenn ich mich von meinem Mann trenne (ich habs übrigens schon ;o)). Ist doch völlig egal, auch wenn du deinen alten Namen wieder annehmen möchtest. Da stolpert vielleicht mal jemand kurz drüber und dann wars das.

Sei froh, dass ihr keine Kinder habt, dann ist man nämlich nicht mehr nur ausschließlich für sich selbst verantwortlich und geht diesen Schritt viel schwerer.

Wenn du festgestellt hast, dass du mit deinem Mann nicht mehr leben kannst/möchtest, ist es zwar bissl blöd, dass dir das nicht vor der Hochzeit aufgefallen ist, aber es ist ein Fehler, der ohne große Verluste zu korrigieren ist.

Alles Gute.

LG -neugierig-

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Hi,

ja, das sagt sich leicht.
Ich mache mir eigentlich auch nicht konkret einen Kopf was die Leute denken... aber es ist doch ein blödes Gefühl, so "öffentlcih" zu zeigen, dass die Liebe zerbrochen ist.

"bissl blöd, dass dir das nicht vor der Hochzeit aufgefallen ist"
Ja... auch auf solche blöden Sprüche werde ich mich gefasst machen müssen... :-(
Den Mann, den ich vor einem Jahr geheiratet habe, würde ich immer wieder heiraten! Nur ist er nun mal nicht mehr der, der damals war.

Ich sollte mir gar nicht erst angewöhnen mich dafür zu rechtfertigen... #gruebel

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Hallo,

das war nicht böse gemeint und ich finde auch nicht, dass du dich rechtfertigen musst. Wenn das so rübergekommen ist, tut es mir leid.

Ich weiß nur, dass ich in einer langjährigen Partnerschaft (noch unverheiratet) mal an dem Punkt stand, wo ich überlegt habe, mich zu trennen. Komischerweise dachte ich damals, es würde Hürden ohne Ende geben. Völliger Blödsinn. Nachdem ich mich nun mit Kind getrennt habe, weiß ich, dass es damals ein Zuckerschlecken gewesen wäre...

Es ist nun einmal so, dass wir uns im Laufe der Jahre verändern und wenn nicht beide den Willen haben, an einer Beziehung zu arbeiten, kann es auch mal in eine Sackgasse führen.

LG

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