Ständige Kritik an Haushaltsführung...

Hallo,
mich belastet es sehr, dass mein Mann mich immer wieder kritisiert in Sachen Haushalt. Ich arbeite Teilzeit, 20 Stundenwoche, er Vollzeit. Bei ihm ist es so, dass er sehr früh anfängt und dafür am Nachmittag schon wieder fertig ist.
Gerade um die Zeit, wenn ich ungefähr eine halbe Stunde da bin. Er kritisiert meine Reihenfolge, also dass ich zuerst koche und dann Katzenclo und Feuer mache (wir heizen größtenteils mit Schwedenöfen) usw. Er sagt dann, dass er jetzt so viel gearbeitet hat, und die Sachen an ihm hängenbleiben. Wobei er es nicht machen müsste, weil ich es danach machen würde. Ihm aber stört die Kälte und der schlechte Geruch, so dass ich es als aller erstes machen sollte.
Ich muss dazu sagen, wir haben ein schulpflichtiges Kind, welches auch Betreuung bei den Hausaufgaben braucht. Dazu mache ich die Wäsche, staubsauge, putze das Bad,koche, füttere die Katzen usw.
Aber er hängt sich immer an Kleinigkeiten auf, z.B. dass ich den Biomüll bis oben hinfülle, und somit am Deckel Sachen kleben bleiben, oder dass ich nicht immer genau Müll trenne (unsere schwarze Tonne ist immer ziemlich schnell voll) usw.
In Sachen Haushalt sind seine Mutter und Schwester der Maßstab. Er sagt, wir sind noch weit vom Normalzustand entfernt...
Ich habe schon langsam die Schnauze voll!!! Nie erfahre ich Wertschätzung oder Anerkennung!
Er sagt, er erfährt es von mir auch nicht.
Das stimmt so nicht, weil ich es schon manchmal sage.
Auf jeden Fall habe ich die ständige Kritisiererei satt, und weiss nicht, wie ich damit umgehen soll.
Gestern im Streit habe ich gesagt, dass ich in Zukunft mal gar nichts machen werde, und dann wird er schon sehen, wie es aussieht. Dann hat er gesagt, ja mach das, es ändert sich eh nichts.
So und heute mache ich nichts mehr, weil ich genug habe.
Ich bemühe mich wirklich....
Ich hab mir heute ernsthaft die Finanzen durchgerechnet, ob ich ohne ihn auskommen würde. Und: Ja, das könnte ich. Wie seht ihr das alles? Tipps?
Danke, Lisa

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Hallo Lisa,

nicht böse sein: Es klingt etwas nach Kindergarten. Nicht das Problem an sich. Das verstehe ich schon, dass es nervt ständig kritisiert zu werden. Eher die Tatsache, wie ihr scheinbar streitet. Jeder besteht auf seinen standpunkt. Keiner denkt drüber und macht Kompromisse. Kompromisse bedeuten ja nicht, dass du die Meinung des anderen unbedingt teilst, aber man geht einen Schritt auf den anderen zu und tut manche Sachen ihm zu liebe.
Und die Ansichten, die wir haben sind (leider) anerzogen. Bei ihm und auch bei dir. Da kann man nur schwer aus seiner Haut. Muss man ja vllt auch gar nicht, wenn der Partner das akzeptiert.
Sicherlich musst du nicht alles akzeptieren. Aber was ist schlimm daran, denn Müll richtig zu trennen. Denn damit ist eure Tonne nicht so voll und ihr kommt mit den wertmarken hin. Spart also auch geld und hat natürlich auch einen Aspekt hinsichtlich Umweltschutz.
Warum bittest du deinem Mann nicht, sich um die Biotonne zu kümmern oder fragst ihn, wo du es hin werfen sollst, wenn sie voll ist. Ich kann es verstehen, wenn ihn diese Saurerei nervt, auch wenn mir das jetzt nicht so wichtig wäre.
Wenn du weißt, dass ihm kalt ist, warum kümmerst du dich nicht als erstes um die Öfen, verlangst aber als Gegenzug von ihm, dass er sich un das Katzenklo kümmert, damit das Essen doch noch pünkltich auf den tisch steht.??

Ich finde nicht, dass ihr schwerwiegende Probleme habt. Nur seht ihr den Wald vor Bäumen nicht und verliert eure Partnerschaft aus den Augen. Mach den ersten Schritt. Auf Stur schalten bringt dich auf dauer nicht weiter und sich immer gleich zu trennen zu wollen ist auch keine Lösung. Das wäre nur einfach!!!

VG

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Sicherlich klingt es nach Kindergarten, das ist mir bewusst. Auch bin ich nicht dafür,dass man sich gleich trennt.
Aber wir sind nun fast 8 Jahre zusammen, und es war immer wieder Thema bei uns.
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang wirklich null Plan hatte von Haushalt, jedoch jetzt mache ich wirklich viel.
Ich bin halt eher der Anti-Perfektionist und ein bisschen chaotisch! Aber ich lege auch großen Wert auf manche Dinge!
Noch dazu erfahre ich eben null Anerkennung. Immer nur Kritik. An manchen Tagen beziehe ich die Kritik auch nicht auf mich, sondern denke mir, dass es seine eigene Unzufriedenheit ist. Ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man sich an solchen Sachen so aufhängen kann. Ich setze eben andere Prioritäten.
Ich war bisher immer vernünftig und habe mich bemüht es nach seinen Vorstellungen zu managen. Doch ich sehe eben nicht ein, dass ich immer nur Zugeständnisse machen soll.
Ich hoffe, wir finden einen Kompromiss.

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Wenn es seit Jahren so geht und von seiner seite kein Einlenken kommt, dann zieh dein Plan mit dem "Nichts-Machen" durch. Und frag ihn einfach mal, ob er nach all der Zeit vergessen hat, warum ihr zusammen seid, was er an dir liebt.
Wie gesagt: Ich würde vllt erstmal das erstgenannte probieren. Wenn das nicht fruchtet, dann halt die harte Tour;-)

VG

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Pillepalle. Eure Beziehung ist langweilig und deshalb wird sich an solchen Kleinigkeiten aufgegeilt. Das Problem liegt woanders bei euch.

Gruss
agostea

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Wieso aufgegeilt? Mich verletzt diese Kritik, und ich könnte gut ohne sie leben. Und langweilig ist sie nicht, wir verbringen auch gerne zusammen Zeit.

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Er geilt sich an Kleinigkeiten auf, meinte ich.

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Ich vermute dich stört an deinem Mann nicht nur die"ständige Kritik an Haushaltsführung" - da liegt sicherlich noch mehr im Argen.

" Er sagt, wir sind noch weit vom Normalzustand entfernt."

Für dich wird sich also Nichts ändern---wenn du diesen Respektlosigkeiten und Übergriffen nicht äußerst energisch entgegen trittst.
Ich bezweifele, das sich dein Mann generell partnerschaftlich verhält.
Du musst wissen ob du ihn genug liebst um dir so ein Leben anzutun.

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Doch, er verhält sich schon partnerschaftlich und unterstützt mich auch in manchen Sachen. Vor allem auch mit unserem Kind.
Was mich auch stört, ist das er kein Mensch großer Reden ist. Somit kommt auch sogut wie nie Anerkennung.

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"Er sagt, wir sind noch weit vom Normalzustand entfernt..."

Recht hat er. Normalzustand bei uns ist es, dass beide Partner anpacken und den Haushalt erledigen! Anerkennung gibt es bei uns auch nicht für den Haushalt. Mein Gott, da wird geputzt, soll ich dann sagen: Den Boden hast du aber toll geputzt!?
Wir kritisieren uns aber auch nicht gegenseitig. Jeder macht es auf seine Weise.

Andere Dinge (wie unser Kinder) sind wichtiger, da liegt unsere Priorität. Das jedoch auch auf beiden Seiten.

Ich glaube, dein Mann hat ein ganz anderes Problem. Und wenn er es gerne so hätte, wie bei Mutti, soll er dort einziehen. Rede Tacheles mit ihm: Entweder hört er auf zu meckern oder du bist eines Tages weg!

LG

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Eben! Ich mache es eben auf meine Weise! Und nach meiner Reihenfolge!
Ich finde es z.B. auch wichtiger, dass mein Kind eher was zu Essen hat, als dass beide Öfen laufen.
Er macht schon auch was neben der Arbeit, wie z.B. Holz schneiden oder entkalken.
Ich habe ihn schon mal gefragt, was er überhaupt an mir mag, und es kam keine Antwort...
Mittlerweile bin ich eben an dem Punkt, wo ich mir das nicht mehr antun will.
Ich werde ihn das auch spüren lassen, dass er mich verletzt hat, und mir seine Respektlosigkeit auf den Senkel geht.
Obwohl es für mich auch ganz schön hart werden wird...

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Ich bräuchte auch keine Anerkennung! Wenn da nicht ständig diese Kritisiererei wäre....dann möchte ich eben auch mal was positives hören.

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was sein muß, muß sein.. und dies bedarf auch in manchen dingen einer bestimmten reihenfolge.

als erstes hat man dafür zu sorgen, daß es warm wird in der bude.. so daß niemand frieren muß... also feuer machen.

als zweites hat man dafür zu sorgen, daß es in der bude nicht stinkt.. also ums katzenklo kümmern.

dies sind dinge, die nur wenige minuten dauern.

ich glaube fast, daß das nicht gerade deine lieblingsarbeiten sind und du das für deinen mann aufhebst.
kann das sein?
aber ists nicht so, daß jeder mal etwas machen muß, auch wenns keinen spaß macht.. aus pflichtgefühl und notwenigkeit...

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Aber wo steht geschrieben, dass das alles SIE machen muss? Wenn er da ist, kann er doch auch was machen und wenn er keine Lust auf Katzenklo hat, dann könnte er schon mal Kartoffeln schälen o.ä., damit das Mittagessen auf den Tisch kommt.

Ich HATTE ein ähnliches Exemplar zu Hause... JETZT hat er eine Putzfrau und bekommt Essen geliefert, weil das ja alles soooo viel Arbeit macht... UND er hat nun auch eingesehen, dass sein Handeln damals falsch war (es ging natürlich nicht nur um die Hausarbeit), aber jetzt sind wir geschieden und ER kommt mit der Situation nicht klar...

LG

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"Er sagt dann, dass er jetzt so viel gearbeitet hat, und die Sachen an ihm hängenbleiben. "

vielleicht würde er das ja gerne machen, aber er kommt ja gar nicht zum kartoffel schälen.. weil er den kram erledigen muß, was bereits erledigt sein müßte... weil am wichtigsten.

und gerade wenn man kinder hat, sollte es warm sein, im aus. :-)

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Hallo,

wenn ich nach Hause komme und dort ist es kalt und stinkt nach Katzenpisse, dann würde mich das auch stören.

Überlegt doch lieber gemeinsam, wie ihr die zu bewältigenden Aufgaben so anpackt, dass alle glücklich sind.

Du könntest morgens kochen und mittags die anderen hausarbeiten übernehmen...

Macht einen Plan von den Dingen, die Dein Mann machen kann.

Fangt doch einfach mal an, über die Lösung nachzudenken und nicht darüber, wer SCHULD am Problem ist...


#blume

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Hi,

ich kenne das. Bei uns ist es quasie genauso.
Mama hat nen Putzfimmel (und das ist noch sehr sehr milde ausgedrückt). Ich bin nicht die allerordentlichste und habe meine Prioritäten woanders. Ich versuche manche Dinge zu ändern (z.B. Arbeitsrucksack sofort ins Arbeitszimmer stellen, statt im Weg stehen zu lassen), aber sowas braucht Zeit. Und ich gehe auch Arbeiten und kümmer mich um das Kind.
Die tausend kleinen Sachen, die man ja trotzdem macht, fallen ja wirklich nicht auf.
Bei uns kracht es auch regelmäßig - meist am Wochende.
So wie bei Mama wird es hier NIE aussehen, aber ich versuche, mich in ganz kleinen Schritten zu bessern, indem ich versuche, meine Gewohnheiten umzustellen. Mehr geht nicht und das muss er auch einsehen.

LG

Ulrike

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Ja, das stimmt. Die Sachen, die man gemacht hat, werden nicht "honoriert". Nur immer wenn was vergessen wurde, bzw. in seinen Augen nicht richtig gemacht wurde.
Man kriegt halt null Anerkennung und das nagt auch am Selbstwertgefühl.
Bei mir wirds auch nie so aussehen wie bei Mami oder Schwesterherz.
Mitfühlende Grüße...

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Wer achtet darauf, dass genügend Lebensmittel im Haus sind, dass Brote geschmiert sind, saubere Sachen im Schrank liegen, Ohrenstäbchen/Shampoo/... auf Vorrat da sind, dass Kind ins Bett gebracht wird, .........

Tausend kleine Dinge! Für die wird es wohl nie Anerkennung geben, aber Gemotze muss auch nicht sein.

Ein Aufeinanderzugehen ist wohl hier das Beste - aber auch nicht immer leicht.

Toi toi toi

Ulrike

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Ich würde ihm anbieten, das er den Haushalt gerne nach seinen Vorstellungen führen kann - selber! Oder aber er akzeptiert, dass Du den Haushalt so erledigst, wie Du es für richtig hälst.

Ich kann verstehen, das dich diese ständige Nörgelei stört, aber da hilft wohl nur reden!

LG Lena