Beziehung in Schwangerschaft schwieriger?

Hallo!
Ich bin in der 13. SSW, meine erste Schwangerschaft, noch dazu ungeplant. Es war ganz schnell klar, dass mein Freund und ich das Kind bekommen wollen. Wir sind 3 Jahre zusammen, wohnen zusammen und alles war sehr harmonisch.
Aber ich habe das Gefühl, seit er von der SS weiß, ist es "anders" zwischen uns. Angespannter, gereizter, liebloser und viel viel pragmatischer. Immer öfter werden nur noch Vorwürfe geäußert (von beiden Seiten) und jeder zieht sich mehr und mehr zurück.
Ich habe versucht mit meinem Freund darüber zu reden, es anzusprechen, aber ich habe immer mehr das gefühl, es geht ihm nicht darum sich auszutauschen, sondern diese Diskussionen "zu gewinnen" anstatt eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden. Es gheht schon so weit, dass ich mich total zurück gezogen ahbe, was sehr untypisch für mich ist, aber ich sehe keinen Sinn mehr in alledem. Ich überlege sogar, erstmal für einige Zeit auszuziehen, um Klarheit zu bekommen, um Abstand zu gewinnen. Und weil ich es so einfach nicht mehr aushalte. Ich möchte jetzt wissen, dass unsere Beziehung funktioniert, möchte sichergehen, dass es nicht zum Bruch kommt, wenn das Baby erst da ist. Und genau diese Sicherheit gibt er mir nicht.
Ich weiß, dass ich bestimmt auch meinen Teil dazu beitrage, denn ich bin zickiger, unausgeglichener und nehme vieles nicht mehr so gelassen hin (Rauchen ind er Wohnung) wie früher. Schließlich habe ich seit einigen Wochen auch noch die Verantwortung für ein ungeborenes Kind.

Ich bin mittlerweile echt ratlos, komme nicht mehr an ihn heran. Ich wüsste gerne, wie ich einen Weg finden kann mit ihm vernünftig zu reden, aber ich traue mich schon fast nicht mehr es zu versuchen.

Vielleicht habt ihr Tipps, wie ich mit ihm reden könnte, oder Erfahrungen, ob das "normal" ist in manchen Beziehungen, wenn das erste Baby unterwegs ist.

LG Joeri

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>>Erfahrungen, ob das "normal" ist in manchen Beziehungen, wenn das erste Baby unterwegs ist. <<

Ja, ist es. Selbst wenn das Kind ein Wunschkind ist. Bei euch ist das nicht so, ihr habt euch trotzdem darauf eingelassen.

Für dich ändert sich die Welt, du spürst das Leben in dir, fühlst die enorme Verantwortung für ein weiteres Leben.


Für deinen Freund hat sich erstmal nur eines verändert. Nämlich du.
>>Ich weiß, dass ich bestimmt auch meinen Teil dazu beitrage, denn ich bin zickiger, unausgeglichener und nehme vieles nicht mehr so gelassen hin (Rauchen ind er Wohnung) wie früher. Schließlich habe ich seit einigen Wochen auch noch die Verantwortung für ein ungeborenes Kind.<<

Du hast dich verändert und du forderst plötzlich Dinge von ihm und auch Antworten auf Fragen, die er sich noch gar nicht gestellt hatte ...

>>ich habe versucht mit meinem Freund darüber zu reden, es anzusprechen, aber ich habe immer mehr das gefühl, es geht ihm nicht darum sich auszutauschen, sondern diese Diskussionen "zu gewinnen" anstatt eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden.<<

Vielleicht kommst du ja genauso rüber.

>>Es gheht schon so weit, dass ich mich total zurück gezogen ahbe, was sehr untypisch für mich ist, aber ich sehe keinen Sinn mehr in alledem. Ich überlege sogar, erstmal für einige Zeit auszuziehen, um Klarheit zu bekommen, um Abstand zu gewinnen. Und weil ich es so einfach nicht mehr aushalte. Ich möchte jetzt wissen, dass unsere Beziehung funktioniert, möchte sichergehen, dass es nicht zum Bruch kommt, wenn das Baby erst da ist. Und genau diese Sicherheit gibt er mir nicht.<<

Nun versuch mal seine Seite zu sehen.
Ihr lebt zusammen, alles ist gut.
Plötzlich bist du schwanger. Und zickig, und ausgeglichen.
Plötzlich darf er Dinge nicht mehr, soll andere.
Dann ziehst du dich auch noch zurück, willst Sicherheiten - willst Zusagen und Prognosen, eigentlich willst du Garantien.

Überleg mal wie dir werden würde, wenn so ein Zug über dich rollen würde.

Gib ihm Zeit. Setz ihn nicht unter Druck. Werd mal wieder gelassener.

Versucht euch weiterhin als Paar zu sehen und nicht schon jetzt als Eltern - denn das machst du. Mit der Brechstange.

Gruß

Silk


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Hallo,

unsere Kinder waren beide geplante Wunschkinder und trotzdem hatten wir in den SS diverse Kriseleien...
Ich fand mich ja selbst ziemlich entspannt und gelassen, während mein Mann mich fürchterlich hormongesteuert und schwer zu ertragen fand.
Tja, so unterschiedlich können die Sichtweisen sein;-)
In der 1. SS kamen bei meinem Mann einfach auch die Existenz- und Versorgungsängste auf, er war noch selbständig, lief nur mäßig, alles sehr unsicher, es war klar, dass ich beim Kind bleibe, Elterngeld gab es noch nicht (und Erziehungsgeld für uns auch nicht), da hat er schon still und leise einige Ängste ausgestanden.
Amüsant ist, dass wir unsere unterschiedlichen Empfindungen erst dann wirklich mal angesprochen haben (und dann auch drüber schmuzeln konnten), nachdem das Baby geboren, der erste Stress vorbei und die Hormone wieder im normalen Modus liefen.
Vielleicht bedrücken deinen Freund auch Zukunftsängste, immerhin war es bei euch ja nichtmal geplant.
Und ich denke, es ist schon schwer für einen Mann, sich plötzlich für eine Familie verantwortlich zu fühlen, gerade finanziell.
Und wenn du dann noch zickst und er irgendwelche bis dato normalen Dinge nicht mehr tun darf, du vor lauter Müdigkeit wahrscheinlich grad keine Lust auf Sex hast;-), dann kann es schonmal sein, dass sich ein Mann in sein Schneckenhaus verkriecht.
Sind ja nun mal nicht DIE großen Redner, besonders, wenn sie was bedrückt.

Versuch mal, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, macht was, was ihr beide mögt und schau, ob du unverfangen ohne jegliche Zickigkeit und Vorwürfe mit ihm ins Gespräch kommst.
Vielleicht öffnet er sich dir ja dann wieder.

LG,
Andrea

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Ihr habt wohl beide Recht #gruebel
Ich versuche mich sehr am Riemen zu reißen, aber es fällt mir manchmal auch echt schwer- naja, die hormone und vielleicht mein "Wahn" wissen zu wollen, ob er denn jetzt auch als "Papa" taugt.
Ich habe einfach keine Ideen, wie ich die ganze Lage etwas entspannen könnte... #kratz
Ab und an fühle ich mich einfach allein gelassen mit allem und dann gehts mir nicht gerade toll... Darum tuts mir auch leid, wenn ich mich nur zurück ziehe, aber vielleicht ist es auch genau das, was wir beide brauchen, mal in bisschen Abstand um zu einem entspannteren Umgang miteinander zurück zu finden.

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ich glaube, abstand wäre falsch und würde euch noch mehr voneinander entfernen.
besser ihr redet viel über eure gedanken und gefühle.
erkläre ihm einfach, warum du grad zickig bist und worüber du dir gedanken machst, welche erwartungen du hast.
nur so kannst du auf verständnis hoffen.
zieht ihr euch zurück, werdet ihr keinen gemeinsamen nenner finden und das unverständnis wächst.

lg,
andrea, mit einfingersystem, weil wibbel-baby auf dem arm...#schwitz