Muß ich meinen Mann unterstützen?

Oder darf ich auch mal meine Zweifel kundtun?

Hallo,

ich habe eine ziemlich dumme Frage.
Bitte lest das und sagt mir eure Meinung.

Mein Mann und ich stehen beide voll im Berufsleben und finanziell geht es uns gut.
Leider ist mein Mann schon lange nicht mehr glücklich mit seiner Arbeit und muß auch ständig um seinen Job bangen, da Arbeitsplätze abgebaut werden.
Schon seit Jahren hat er den großen Wunsch Medizin zu studieren, um am letzten Wochenende hat er mich gefragt, ob er das jetzt nicht einfach "durchziehen" soll. Er würde es nur machen, wenn ich voll und ganz hinter ihm stehe.

Mir persönlich würde das aber gerade nur Nachteile bringen.
Unser ganzes "geregeltes" Leben wird auf den Kopf gestellt.
Finanzielle Einbußen sind vorprogrammiert, wahrscheinlich muß ich mehr arbeiten um unseren Lebenststandart zu halten. Bestimmt muß ich meinen Kinderwunsch dann zurückstellen, ein studierender Papa ist nicht gerade die optimale Situation um Kinder in die Welt zu setzen...
Und eine kleine fiese Stimme in meinem Hinterkopf sagt dann auch noch sowas wie "Warum darf er seinen Traum ausleben, und bei mir bleibt alles beim selben alten Trott?"
Ich schäme mich ja richtig für diese Gedanken.
Und ich habe auch große Zweifel, wer weiß wie der Arbeitsmarkt aussieht wenn er fertig ist, und was, wenn dann niemand einen Berufsanfänger mit Mitte 30 will?

Andererseits kann ja alles gut gehen, er findet sofort eine tolle Stelle, arbeitet ein paar Jahre und übernimmt die Praxis von seinem Vater, ich hab nen glücklichen und zufrieden Ehemann, bekomme viele Kinder die wir uns dann auch leisten können....jaaa Wunschdenken halt:-)

Ich würde es ihm ja so gönnen, weil er total Feuer und Flamme ist.
Und weil er garantiert voll hinter mir stehen würde, wenn ich das selbe vorhätte.

Ich weiß wirklich nicht was ich machen soll.
Bin ich schrecklich ich-bezogen wenn ich solche Gedanken habe?
Ist das vielleicht total hinterhältig und gemein von mir, oder kann das irgendjemand verstehen?
Was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Heute Abend wollen wir das besprechen, und ich weiß gar nicht ob ich ihn mit meinen Zweifeln konfrontieren sollte, er freut sich ja so...

Sorry wenn der Text konfus ist, aber es ist noch früh und ich bin noch halbwegs verschlafen;-)

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Hallo

Ich würde meinen Mann sein studium machen lassen. Logo wird es schwer, aber ist es nicht schön wenn er seinen Traum verwicklichen kann.

Ausserdem heisst es ja nicht das er nebem dem Studium garnicht mehr arbeiten kann.

Mein Mann ist voll zeit Soldat und studiert neben bei.

Ich denk das dies auch in deutschland irgendwie möglich ist ( mein mann ist Amerikaner ) .

Und wenn du dann ein wennig mehr arbeiten musst , ist es sicher hart und ja Kinderwunsch muss hinten angestellt werden , aber glaub mir es geht immer weiter im leben , und wenn ihr dann finazielle rückstände habt, wird das ja nicht für immer so sein.

Und das kann auch dann passieren wenn dein Mann seine arbeit verliert.

Ich denk als Mediziner wird er später sicher mehr verdienen , und es gibt ja viele job möglichkeiten.

Also am besten setzt ihr euch mal hin und macht einein plan. Überstürtzen würd ich nicht. SOndern redet über alle pro und conta punkte.

Und wer weiss wenn er mit dem Studium fertig ist kannst du vieleicht an einem derine lebenstäume arbeiten.
lg Martina

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Also ich muss das korrigieren, man verdient schlecht als Arzt wenn man bedenkt 6 Jahre Studium, massive Verantwortung, Wochenende und nachts arbeiten. Ich wuerde es heute uebrigens nicht nochmal studieren. Das Studium war gut, aber die Arbeitssituation ist einfach furchtbar heute und wo das hingeht?

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Guten Morgen

Ich denke, diese Frage wirst du dir nur selbst beantworten können.
Wenn es wirklich der Herzenswunsch deines Mannes ist, würde ich es mir aber wirklich gründlich durch Kopf und (vor allem) Herz gehen lassen.

Was du dabei irgendwie versuchen solltest mit einzubeziehen ist, dass, wenn er das Studium schafft, sicherlich eine Möglichkeit finden wird, zu arbeiten.
Was du dir abschminken kannst ist, dass er viel arbeiten kann neben dem Studium. Medizin ist ein sehr anstrengendes und zeitaufwendiges Studium und ich bin jeden Tag dankbar, dass meine Freundin mich so sehr unterstützt.

Ich weiss, dass ich ihr all das wiedergeben werde, wenn ich fertig bin mit dem Studium, denn dann werde ich alles tun, dass sie von der Zeit, die sie da hinter mir stand, profitiert, dass sie dann ihre Träume verwirklichen kann, gleich, wie die aussehen.

Das Alter sollte kein Problem darstellen, bei uns ist ein großer Teil der Studenten älter, viele haben schon eine Ausbildung im Vorfeld gemacht oder auch schon in dem entsprechenden Beruf, den sie lernten gearbeitet.

Klar, es ist gemein, wenn man dann nicht gönnen kann uns sich selbst dafür nicht mag, weil man so nicht denken will.. versuch dir einfach klar zu werden, ob du deinen Mann genug liebst, um ihm diese Möglichkeit zu schenken.

Naja.. meine 5 Cent zum Thema. Wünsche euch viel Glück und hey.. ein erfüllter Partner wird dein Leben bereichern, das ist einfach so, aber es würde eine anstrengende, aber sicher auch spannende Zeit werden.

Viel Glück euch beiden.
C.

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Hallo,
ihr scheint noch jung zu sein, habt keine Kinder - und Du hast einen guten Job. Was also spricht dagegen? Natürlich soll er seinen Traum realisieren können.

Lebensstandard halten - das ist nun wirklich kein Argument gegen ein Studium. Zumal es euch nach dem Studium finanziell und emotional besser als je zuvor gehen wird. Dein Mann wird Dich umso mehr lieben, als Du hinter ihm stehst. Wenn er seinen Traum nicht durchziehen "dürfte", könnte das seine Liebe aber schon ins Wanken bringen.

Klar, dass Dir solche neg. Gedanken schon mal durch den Kopf gehen, sie sollten aber nicht die Oberhand behalten. Du schriebst auch etwas von einem eigenen Traum. Wenn Du etwas an deinem Leben ändern möchtest, dann tu es jetzt. Später, mit Kindern, wird so etwas schon schwieriger.

Ich habe auch nach einer ersten Ausbildung mit Mitte 20 ein Studium angefangen und durchgezogen - trotz 2 kleiner Kinder. Das war mir sehr wichtig und ich kann Deinen Mann gut verstehen. Ich habe das nur geschafft, weil mein Mann hinter mir stand. Aber ihr habt ja noch keine Kinder. Also finde ich bei euch keine wichtigen Argumente, die bei euch dagegen sprechen. Aber viele, die dafür sprechen.
Paule

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Wenn er wegen deiner Zweifel dieses Studium nicht beginnen würde, könnte es sein, dass er dir das irgendwann mal vorhält - nicht mal unbedingt bewusst. Aber es könnte zwischen euch stehen und sich mit der Zeit zu einem echten Problem entwickeln, welches eure Ehe belastet. Ich verstehe allerdings auch deine Sorgen bzgl. seines Studiums. Vor allem - so ein Medizinstudium DAUERT! #augen

Eure finanzielle Lage kann ich nicht beurteilen aber ich habe zwei Freundinnen, jeweils mit 3 Kindern. Die eine studiert noch, die andere hat einen Mann, der gerade eben seinen Job aufgegeben hat, um zu studieren. Und es funktioniert MIT Kindern!

Dir viel Erfolg und ein glücklichen Händchen bei der Entscheidungsfindung!

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"Er würde es nur machen, wenn ich voll und ganz hinter ihm stehe."

Und genau DA sehe ich das Problem. Du bist ja im Grunde schon JETZT "contra" eingestellt, wo du es nur in Gedanken durchspielst...die Tücken/Nachteile dieses Vorhabens werden dir erst so richtig bewusst werden, wenn diese Situation REAL geworden ist. Und ich denke, das macht es nicht einfacher...im Gegenteil.

"Und ich habe auch große Zweifel, wer weiß wie der Arbeitsmarkt aussieht wenn er fertig ist, und was, wenn dann niemand einen Berufsanfänger mit Mitte 30 will?"

Man könnte sich ja informieren, wie es in dem Bereich heutzutage in etwa aussieht...Zukunftsprognosen auf das, was in ein paar Jahren ist, kann natürlich niemand treffen, aber auch hier lässt sich sicher ne Tendenz erkennen, in welche Richtung es sich entwickelt. Wenn sein Vater eine eigene Praxis hat, dürfte das aber eigentlich kein Problem darstellen...er könnte ja dann zur Not dort einsteigen und später die Praxis übernehmen (wie du schon sagtest).

"Was würdet ihr an meiner Stelle machen?"

Das lässt sich aus der Theorie raus ganz schlecht beurteilen. Ich denke, dass ich auch Schmerzen damit hätte...die Zweifel, die dich plagen, sind nunmal nicht von der Hand zu weisen und lassen sich nicht einfach unter den Teppich kehren.

BTW: was für einen Job macht dein Mann denn im Moment? Geht es bei seiner Unzufriedenheit um die Arbeit oder eher um die Firma, in der er nicht glücklich ist? Bei letzterem wäre ein Arbeitsplatzwechsel wahrscheinlich die beste und einfachste Lösung. Und warum hat er was gelernt, was ihm im Endeffekt überhaupt keinen Spaß macht? Wenn Medizin schon immer sein Traum war, hätte er doch schon beizeiten mit dem Studium anfangen können...

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Hallo!

Das ist natürlich ein gewagter, mutiger Schritt, den Dein Mann da vor hat. Aber warum nicht?
WENN er das in Angriff nimmt, musst Du aber wirklich zu 100% hinter ihm stehen. Das solltet Ihr wirklich gut durchdenken.
Du solltest ihm aber diese Chance geben, wenn es wirklich sein Traum ist. Nur muss er sich auch zu 100% sicher sein, dass er es durchzieht und nicht abbricht. Sicherlich müsstet Ihr einige Zeit auch den Gürtel enger schnallen... ist doch auch ok. Ich weiß nicht, wie Euer Lebensstandard nun ist, aber ein paar Abstriche sollten möglich sein.
Und wenn sein Vater eine Praxis hat, dann gibt es doch auch eine Zukunftsperspektive, oder?

Vielleicht solltest Du Dir auch etwas suchen, wozu Du grosse Lust hast... damit Du die "negativen" Gedanken los wirst. Muss ja nicht zwingend eine berufliche Veränderung sein.. kann auch ein tolles Hobby sein, oder so. Damit Du auch eine Veränderung hast, die Dir Spass macht. Etwas, was Du schon immer machen wolltest,.... damit Du nicht unzufrieden wirst.

Nur Mut!!

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Natürlich kannst Du Deine Zweifel kundtun und das solltest Du auch! Jetzt ist noch Zeit dazu, später wenn Dein Mann erstmal sein Studium begonnen hat und vielleicht nicht so alles läuft wie gedacht, dann wären Deine Zweifel nur Vorhaltungen und Anschuldigungen.

Ich persönlich würde mich nicht für die "Traumerfüllung" meines Partners zuständig fühlen. Deine Gedanken kann ich deshalb voll und ganz nachvollziehen. Allerdings würde ich mir seine Argumente erstmal anhören und dann entscheiden.

Ich würde Dir empfehlen, daß Du Dir vor Eurem gemeinsamen Gespräch DEINE Lebensplanung für die nächsten Jahre überlegst. Gibt es da eine konkrete? Hast Du spezielle Wünsche, wie Babywunsch, größere Reise etc., die Du auf keinen Fall um Jahre zurückstecken wölltest? Und wie wichtig sind Dir diese Dinge? Das mußt Du erstmal für Dich abklären. Nur so könnt Ihr auch einen "gemeinsamen Nenner" finden.

Ein weiterer Punkt ist der finanzielle Aspekt, den Du ansprichst. Könntet Ihr die Zeit des Studiums problemlos mit Deinem Gehalt überbrücken? Habt Ihr (ganz konkret: hat Dein Mann) finanz. Rücklagen? Die Aussicht, daß Dein Mann die Praxis seines Vaters übernehmen könnte, ist natürlich super. Aber hat er darüber auch schon mal mit seinem Vater gesprochen? Wie steht er dazu? Und könnte er Euch während der Zeit des Studiums ggf. auch finanz. unterstützen, falls es doch mal eng wird (ungeplant schwanger etc.)?

Da sind wohl einige Punkte, die Ihr beide erstmal besprechen und abklären solltet, bevor Du Deine Zustimmung dazu gibst oder nicht...

LG, lunaleila

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>Ich persönlich würde mich nicht für die "Traumerfüllung" meines Partners zuständig fühlen.<
Ja, genau da liegt der Hase begraben...
Ich kenne 2 Frauen, die durch ihren "guten" Job ihrem Ehemann das Studium finanziert haben (er macht das ja für uns, unsere Zukunft, etc.).
Und als die "netten" Ehemänner ausstudiert hatten und endlich wieder selber "die dicke Kohle" mit nach Hause brachten, haben sie sich von den Frauen getrennt!
(Sie ist langweilig, ungebildet, hat nur die Kinder im Kopf...)
Das sind natürlich Einzelschicksale, aber ich würde mir da auch Gedanken drüber machen.
Und es soll ja auch Partnerschaften geben, in denen das funktioniert hat (allerdings kenne ich keine).

Gruß angi 05

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Hallo angi,

danke für Deinen Beitrag! Ich hatte fast schon "Schimpfe" für meine Aussage erwartet. Aber so sieht die Realität heute leider aus: unterstützst du deinen Partner (vor allem finanziell) und hältst ihm den Rücken frei, dann leistet er sich eine andere. Ob nebenbei oder offiziell mit Trennung kommt wohl auf das selbe hinaus.

Und es ist tatsächlich so: Wenn man seinem Partner nichts wert ist, dann wird man ihm überdrüssig. Alles, was man umsonst bekommt, bedeutet einem nicht viel und wird schnell uninteressant...

Naivität schützt leider vor Schaden nicht.

LG, lunaleila

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hallo,
ich persönlich würde meinen mann unterstützen.
ist ja ein ordentlicher wunsch medizin zu studieren,und nicht-ich mach ne pommesbude auf hawaii auf.
ich finde es toll,wenn männer sich weiterbilden wollen,damit es euch später noch besser geht als jetzt.

klar ist euer leben dann ein wenig anders als jetzt,aber willst du die näüchsten 50 jahre immer das gleiche leben,tag ein tag aus?
ist doch ne tolle herrausforderung,ob ihr in allen situationen gut zusammen als paar klar kommt.

liebe grüsse,yvonne

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"Pommesbude auf Hawaii" #huepf#freu

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Hallo,

sag als erstes deinem schlechten Gewissen tschüs. Müssen tust du gar nix - er ist ein erwachsener, sicher auch gesunder Mann, der erst mal selber gucken sollte, wo er die Mittel für sein Studium findet!

Und schlechtes Gewissen hat in so weit reichenden Entscheidungen nix zu suchen. Und seht zu, dass ihr eine Lösung findet, die auch deine eigenen Träume berücksichtigt. Sonst wird dein Glück auf Jahre hinaus fast ausschließlich von seinem Wohlergehen abhängen. Alles Liebe aa