Overtouching

Ihr Lieben,
Vielleicht stelle ich mich an oder ich muss es einfach aushalten?

Ich bin Mutter von 2 Kids, verheiratet und zwei Katzen.
Der kleine ist Zuhause (2 Jahre) weil kein Platz und die große ist im Kindergarten halbtags. Ich arbeite abends als Dozentin 3 Mal in der Woche und unter anderem nachmittags online.
Unterstützung haben wir nicht.
Und ich weiß aktuell einfach nicht weiter. Ich fühle mich so ausgelaugt, mein Mann ist nur am meckern und unzufrieden mit allem. Der Kleine hängt ständig an meiner Brust, Abstillversuche klappen nicht wirklich. Ich bin gerne Mutter aber sobald die große mittags Zuhause ist, wird nonstop geredet. Ich liebe meine Kinder und sie sind wirklich sehr sehr lieb, aber ich komme nicht dazu, mir Mal eine Stunde für mich zu nehmen. Wenn mein Mann da ist, eskaliert alles spätestens nach 15 Minuten. Und ständig fasst mich einer an... Wirklich ständig. Ich möchte mittlerweile einfach nur noch Mal in Ruhe irgendwo sitzen ohne das ständig einer an mir rumpuhlt. Wenn es nicht K1 oder K2 ist weil ich vor Erschöpfung einmal den TV anmache, kommt eine Katze und will schmusen.... Die Lehne ich natürlich dann nicht ab, haben ja auch Bedürfnisse.

Aber ich möchte auch das möglichst schnell der Sex Rum ist, ich kann es nicht mehr ertragen. Diese Nähe, 24/7 entweder ich werde bekrabbelt, benuckelt, getreten, gekratzt oder sonst was. Ich kann einfach nicht mehr! Meine einzigen Lichtblicke sind die Urlaube 2 Mal im Jahr für 1 Woche. Da sind die Kinder für ca 20 Minuten Mal mit Vater im Wasser. Das war's. Ich kann nicht alleine zur Toilette, nicht duschen, nichts. Entweder ein Kind oder letztens, kommt einfach mein Mann rein. Ich hab so angefangen zu heulen! ER nimmt sich täglich Zeit für Toilettengänge. ...

Nebenbei natürlich noch Haushalt, Einkauf, Vorbereitung Arbeit, die liebe aber gerne nervige Schwiegermutter, die natürlich auch aufgrund von Einsamkeit täglich mehrmals anruft, WhatsApp schreibt und Redebedarf hat.

Schlafen kann ich überhaupt nicht mehr, der kleine will nuckeln und schläft im Bett.

Wird es irgendwann besser?

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Sprich mit deinem Mann so geht das nicht. Es sind auch seine Kinder!

Mindestens zweimal die Woche nimmst du dir mal ein bis zwei Stunden und gehst einfach raus ohne Kinder und er ist zuständig.

Du willst abstillen weil du dich in der Stillbeziehung nicht mehr wohl fühlst? Dann Stille ab! Steh für dich ein! Deine Bedürfnisse sind nicht weniger wichtig als die der anderen.

Wird es Protest geben von Mann und Kindern? Sicher. Sollte dich das stören? Nein!

Wenn du irgendwann zusammenklappst weil du nicht mehr kannst ist erst Recht keinem geholfen.

Bearbeitet von Hasimausix
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Vielen Dank, ich werde mir Mal wirklich eine feste Zeit gönnen. Hatte das Mal probiert aber dann wollte ständig einer mit und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Aber so geht's nicht mehr.

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Liebe TE,

rede mit deinem Mann, wenn du etwas ändern möchtest, wenn du es nicht schon getan hast.Nur so kannst etwas Für den Haushalt, such dir eine Putzfee, für die Kinder eine Leihoma, wenn deine Schwiemu nicht möchte. Damit du mal durchschnaufen kannst.

Alles Gute und LG
Hinzwife

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Vielen Dank, ich werde auf jeden Fall nochmal was sagen. Gehe das Gefühl er begreift das nicht so ganz.

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Ja oder noch besser einfach einen babysitter. Egal ob vormittags nur für die kleine oder gleich nachmittags für beide.
So geht das ja nicht weiter. Irgendwann kann man ja nicht mehr

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Es wird besser, wenn du deinen Mann in die Pflicht nimmst.....lerne Grenzen zu setzen, für sie einzustehen und zu wahren. Es wird sich erst was ändern, wenn du dich selber änderst.


Vorschlag: Heute ist Freitag, das Wochenende ruft...pack ne Tasche und verschwinde spontan in ein kleines Hotel in der Nähe. In der Nähe natürlich nur, damit du mehr Zeit für dich hast und nicht wegen der Kinder...logisch.

Bearbeitet von Butterstulle
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Das klingt gut, vielen Dank, zumindest einen Abend wenn es kein Wochenende ist.

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Naja - auch wenn dringend Auszeit notwendig ist.
Heute Tasche packen und morgen fahren - den Mann vor vollendete Tatsachen stellen - fände ich schon sehr unfair.
Das birgt doch - verständlicherweise - viel Konfliktpotential.

Ich wäre ordentlich bedient wenn mein Mann mir jetzt sagt, er fährt morgen fürs Wochenende weg und ich muss halt zusehen wie ich Kinder, Hund und Haushalt alleine wuppe.
Sowas gehört einfach abgesprochen.

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Hallo,

ohje natürlich musst du das nicht einfach aushalten. Ich wär da schon längst durchgedreht, aber ich bin auch ein eher "un-touchy" Mensch.

Die Stillbeziehung gestalten Mama und Kind gemeinsam. Wenn es für dich nicht mehr passt, würde ich mir Hilfe von einer Stillberaterin holen. Die können auch zum Abstillen beraten.
Wichtig finde ich, dass du dir genau überlegst, was du möchtest und was du brauchst. Also komplettes Abstillen oder nur noch morgens und/oder abends stillen oder was sich für dich eben richtig anfühlt. Du darfst das! Dein Kind nimmt keinen Schaden davon.

Genauso muss das Familienbett von Kind UND Eltern gewollt sein. Schlafen beide Kinder bei euch mit im Bett?
Wenn du dadurch nur noch schlecht schläfst, ist keinem geholfen. Du darfst und musst als Mama auch auf deine eigenen Bedürfnisse achten.

Mein Sohn würde auch gern bei mir im Bett schlafen, leider neigt er aber wie die meisten Kleinkinder dazu, sich im Schlaf wild zu bewegen.
Nachdem ich einmal seinen Fuß in meinem Bauch hatte (schwanger), ging das für mich so nicht mehr.
Mein Mann hat dann zunächst die Nächte übernommen und mittlerweile schläft unser Sohn super im eigenen Zimmer. Wir sind alle ausgeschlafen und viel besser drauf.

Wenn du gerade keinen Sex mit deinem Mann möchtest, dann solltest du ihm das auch genauso erklären.
Dass es dir grade alles zu viel ist und du deinen Körper gerade für dich allein möchtest.
Wahrscheinlich kann er gar nicht nachvollziehen, wie es momentan für dich ist. Sprich mit ihm!

Ich bin mir sicher, dass sich alles bessern wird, wenn dein jüngeres Kind in die Betreuung kommt.
Könntet ihr vielleicht bis zum Kiga-Start auf eine Tagesmutter ausweichen? Oder regelmäßige Unterstützung durch Familie/Freunde/Babysitter?
So dass du wirklich mal Zeit alleine hast.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Ich danke Dir, ich werde das mit dem stillen reduzieren und dann hoffentlich bald aufhören. Er ist ja auch schon 2, ich denke er hat genug bekommen 😊. Ja mein Körper soll Mal wieder mir gehören. Meine Tochter ist aus dem Bett mit 3 ausgezogen und mit 5 ins eigene Zimmer. Das war super, sie wollte nie mehr zu uns.

Tamü sind hier alle voll, katastrophale Betreuung hier. Aber ich werde Mal 1-2 Abende für mich einbauen. Das muss einfach sein.

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Du bist sehr für die Bedürfnisse aller da, Kinder, Mann, Tiere, Schwiegermutter, aber nicht so gut darin, deine Bedürfnisse umzusetzen. Erkennen tust du sie ja, auch deine Grenzen, aber an der Umsetzung hapert es.
Natürlich bist du ausgelaugt, es ist viel und anstrengend. Was du tun kannst:
Dir eine feste Zeit in der Woche blocken, wo du aktiv was für dich tust, am Besten raus.

Schauen, ob es Tagesmütter, Leihgrosseltern, Babysitter( oder eben die Oma) gibt, die tagsüber unterstützen können.

Haushalt mit Mann aufteilen, liegen lassen oder Unterstützung suchen. Auch die Kinder können mithelfen.

Grenzen setzen. Toilette zuschließen.
Ist anfassen zu viel, einfach sagen „du, ich möchte gerade nicht angefasst werden und brauche etwas Ruhe.“

Auch mit dem Mann reden. Was macht ihn unzufrieden? Wie lösen wir das? Wo kann er mehr machen?

Dieses Thema bleibt nämlich bestehen, egal wie groß sie werden.

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Ja Bedürfnisse von anderen erfüllen musste ich immer, war in der Kindheit schon so. Arbeite ich aber auf, bin gut am heilen. Ich dachte halt, ich wollte ja die Kinder, da darf ich mich nicht beschweren.
Haushalt klappt ganz gut, hab seit ein paar Tagen einen Staubsaugerwischer den liebe ich sehr 😂🤩.
Mein Mann ist unzufrieden weil mit seinem Job nichts stimmt und ich aktuell nicht genug Geld mit heimbringen kann wegen fehlender Betreuung. Er macht sich Sorgen, wird aber hoffentlich wieder besser.

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Im Prinzip ist das Betreuungsproblem ja für beide gültig. Du hast zurückgesteckt, dein Mann geht arbeiten. Du dafür nach einem langen Tag, abends noch. Keine Ahnung, wie du das schaffst. Ich bin abends platt.
Dir da vorzuwerfen, du bringst zu wenig Geld nach Hause, naja, du hast quasi zwei Jobs. Nur einer nicht bezahlt.
Aber man kann es natürlich auch so betrachten, dass die Last aktuell, was finanzielles anbelangt, bei deinem Mann liegt, der auch noch unzufrieden da ist.
Wie wären denn andere Ideen dazu?
Er tritt kürzer, in Teilzeit, du suchst dir auch was tagsüber? Oder er bleibt zu Hause, du arbeitest Vollzeit? Er bemüht sich bei der Stadt um einen Platz für das kleine Kind? Oder um andere Betreuungsmöglichkeiten. So klingt es ein wenig so, als solltest du das ändern. Aber er kann ja auch was ändern.

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Es wird besser, wenn du dir Zeit für dich nimmst und deinen Körper mal ganz alleine für dich hast. Und zwar regelmäßig!

Wir haben 2 Kids (4,5 Jahre und 10 Monate), ne Katze und auch ich hab gefühlt nie ne Minute alleine. Und das hat mich auch wahnsinnig gemacht. Im Frühjahr hatte ich echt nen Heulkrampf, als mein Mann dann auch noch Paarzeit wollte, nachdem die Kinder schlafen, er war echt erschüttert 😅 er fragte, was los ist und ich war wie du: „Ich will einfach mal meine Ruhe! Mit keinem reden, von keinem angefasst werden, einfach meine Ruhe!“

Und bevor es wieder so eskaliert, achte ich tatsächlich drauf, diese Ruhe zu bekommen. Ich geh dann z.B. in die Wanne, schließe die Tür ab und höre Musik und von mir aus kann vor dem Bad die Welt untergehen, ist mir egal, ich bin dann 60 Minuten nicht zuständig! 😅 und das tut echt gut!

Seitdem hab ich auch wieder viel mehr Lust auf anderes 😊

Nimm dir deine Zeit für dich! Glaub mir, das geht!

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Das hört sich sehr gut an! Ich denke das werde ich nun auch regelmäßig einbauen. Heute Abend fange ich an!!

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Guter Plan, ich hoffe, du hast es genossen!

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Die Abstillversuche würde ich mal durchziehen, Schluss und fertig.
Ansonsten hast du einen Betreuungsanspruch ab dem vollendeten 1. Lebensjahr, mit "kein Platz" kann die Kommune sich da nicht rausreden.

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Unsere sind 4,5 und 18 Monate. Die Kleine stillt noch nachts und ist sonst sehr kuschelbedürftig und der Große will nach der Kita natürlich reden und spielen. Ja, auch ich fühle mich oft overtouched. Nicht schön. Allerdings schaffe ich mir Freiräume bzw mein Mann schafft sie mir. Ist er da, sorgt er dafür, dass ich alleine aufs Klo kann oder duschen. Ich gehe zweimal pro Woche allein zum Sport. Regelmäßig treffe ich Freundinnen ohne Kinder.
Du solltest daher deinen Mann verstärkt einbinden. Es sind auch seine Kinder.

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Nein, du musst das nicht aushalten.
Es ist schön, dass du die Bedürfnisse deiner Kinder (und Tiere) wahrnimmt, aber bedürfnisorientierte Erziehung bedeutet nicht, dass man jedes Bedürfnis sofort erfüllt sondern dass man die Bedürfnisse aller in Einklang bringt und abwägt, wer gerade das größere Bedürfnis hat. Und ein zweijähriges Kind ist durchaus in der Lage zu verstehen, dass Mama (und ihre Brust) mal Pause brauchen. Das muss natürlich kommuniziert werden und eventuell muss man dann auch mal kurz über den Frust hinweg helfen, aber es ist völlig legitim dem Kind zu erklären, dass zu einer von dir ider gemeinsam festgelegten Zeit die Brust Pause hat. Genauso kann das große Kind verstehen, dass du zur Zeit x in Ruhe deinen Kaffe trinken möchtest und gerade niemandem auf dem Schoß haben möchtest. Das ist DEIN Bedürfnis und das ist genauso wichtig, wie das, der anderen. Das Gleich gilt natürlich auch für deinen Mann. Wenn du in Ruhe duschen/ auf die Toilette gehen möchtest dann tu das. Im Idealfall wenn dein Mann da ist. Dann geh, und schließ die Tür hinter die ab. Und nimm dir die Zeit die du brauchst. Bei Bedarf auch noch ein paar Min mehr um durchzuatmen. Und egal was dran vor der Tür passiert ist die Aufgabe deines Mannes.
Warum hat dein Mann die Zeit auf der Toilette? Weil er sie sich nimmt. Ohne wenn und aber. Das solltest du auch tun.