Mama nicht da - Kinder blockieren - Konsequenzen?

Hallo ihr Lieben,

leider fiel mir irgendwie kein passender Titel ein, der unsere Situation und meine Frage kurz und knapp zusammenfassen würde.
Ich versuche die ganze Situation hier jetzt mal zusammenzufassen um ein paar Meinungen und Ratschläge von Außen (euch) zu bekommen.

Mein Mann und ich haben 3 Kinder (8, fast 6 und 3,5 Jahre alt), seine Eltern leben in der Nähe, meine 370 km weit entfernt.
Mein Vater musste heute an der Bauchaorta operiert werden. Nicht easy, schon gefährlich. Meine Mutter bat mich für diesen Tag zu ihr zu kommen, da sie psychisch wenig belastbar ist und große Angst vor der Zeit des Wartens hatte. Ich habe alles mit meinem Mann besprochen, war natürlich voll ok, und ich bin gestern Mittag gefahren.
Die Kinder sind es gewohnt, dass der Papa (beruflich bedingt) abendeweise oder tageweie nicht da ist und ich alle drei allein ins Bett bringe. Dass ich abends nicht da bin, ist hochselten. Wenn, dann lege ich die Kleinste noch hin und gehe dann erst, dann bleibt es zumindest weitgehend bei der Routine. Tagsüber macht mein Mann oft auch mal allein was mit den Dreien.
Auch wenn mein Mann nicht da ist, versuche ich dir Routine soweit es geht beizubehalten. Mein Mann macht es anders, wenn er mit den Kindern allein ist. Soll er, er macht das alles genauso gut udn richtig (bevor hier jemand denkt, ich will oder würde meinem Mann vorschreiben was er tun soll, wie es "richtig" wäre oder so).

Nun ist es so, dass die Kinder, sobald es ans Schlafen geht, vollkommen blockieren. Sie schaukeln sich gegenseitig hoch, weinen (insbesondere die beiden älteren), weil sie mich vermissen, sich dahinein steigern. Jetzt kommt auch noch dazu, dass die Kleine nun noch Fieber bekommen hat udn natürlich nicht ovn der Seite meines Mannes weicht. Die anderen beiden finden immer neue Dinge, die ihnen (plötzlich) weh tun. Sie sind eben auch furchbar müde und in einer für sie vollkommen ungewohnten Situation.

Ich bin vollkommen überfordert mit dieser Situation. Bei mir "funktioniert" es weitgehend, wenn wir allein sind. Dass sie beim Papa schlechter schlafen, das weiß ich ja sonst auch. Deswegen war ich mir auch unsicher überhaupt zu fahren und habe fast immer ein schlechtes Gewissen (allen gegenüber), wenn ich doch mal Abends nicht weg bin.
Was noch erwähnenswert ist, ist, dass die Kinder grad eh "schwierig" sind. Die Große hat ADHS und struggelt immer mal wieder und "testet", wie weit sie gehen kann. Der Mittlere wird im September eingeschult und steckt mitten in der Wackelzahnpupertät - er ist perse gegen alles und irgendwie ist alles blöd grade. Die Kleinste will halt alles allein machen und kann alles, sie ist ja schon groß. Das ist einerseits cool, andereseits anstrengend.

Jezt ist es 22 Uhr und es schläft noch immer keiner. Morgen früh müssen sie um 6:30 Uhr aufstehen.

Mein Mann sagt, wir müssen auf jedne fall nochmal mit den Kindern reden und auch Konsequenzen für dieses Verhalten finden.
Grundsätzlich bin ich bei ihm. Gerade mit 8 sollte die Große verstehen, dass sie mitmachen muss, dass sie eben nicht permanent Drama machen kann. Es sollte doch klar sein, dass es mal Situationen gibt, die einfach "so sind", weil es eben keine andere Lösung gibt. Aber klar - sie sind halt einfach in eine Situation geworfen wurden, die sie sich nicht gewählt haben.

Mein Mann (der beruflich dazu unter einem immensen Druck steht) tut mir sehr leid. Hätte ich nicht das Gefühl gehabt, dass ich meine Eltern emotional supporten muss (bin Einzelkind), wäre ich nicht gefahren.

Mir geht es sehr schlecht damit, vorallem, da ich aus der Ferne einfach nix tun kann. Am Liebsten würde ich mich sofort in den Zug setzen und die ganze Nacht durchzufahren, aber ich würde auch morgen gern meinen Vater sehen udn mich davon überzeugen,d ass es ihm soweit gut geht!

Nun zur Frage: was würdet ihr tun? Gäbe es bei euch Konsequenzen? Wenn ja, welche? Was würdet ihr tun?

Danke fürs Lesen!

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Bei uns wäre die Konsequenz, dass dein Mann spätestens ab jetzt immer mit die Kinder ins Bett bringt wenn er da ist. Die Kinder würde ich nicht dafür bestrafen, dass das total vernachlässigt wurde.

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Mein Mann bringt jeden Abend die Kinder mit ins Bett. Er zieht sie um, er putzt Zähne, er liest, er einschlafbegleitet!
Es hat sich halt eingeschlichen, dass er den Mittleren ins Bett bringt.

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Dann reicht das offensichtlich nicht und ihr könntet ja abwechselnd alle Kinder ins Bett bringen oder ihr wechselt die Kinder durch.

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Hallo,

Meine persönliche Konsequenz wäre, dass ich öfter Abends weg wäre um zu üben, vom Papa ins Bett gebracht zu werden.
Das sollte doch für die Kinder eine normale Situation sein. Auch wenn ich Abends da wäre sollte der Papa jeden zweiten Abend übernehmen.

LG m.

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Mein Mann ist jeden Abend präsent und bringt die Kinder (den Mittleren) ins Bett.

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Er muss anscheinend üben die anderen Kinder und oder alle ins Bett zu bringen.

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Hi,

gar keine Konsequenz. Ihr scheint alle angespannt zu sein. Der Opa wird operiert. Die Kinder tragen vermutlich nur die Anspannung die sie spüren nach außen.
Das Schuljahr ist eh bald zu Ende. Hat dein Mann frei und alle können morgen ausschlafen.
Ich würde auch eher schauen das Papa abends mehr involviert wird. Aber auch dann, wenn viel Aufregung herrscht wird ein Abend schon mal länger.
Atmen, runter fahren, Hörspiel an und alle ins große Bett.
Wenn sie morgen müde sind, schlafen sie am Abend vielleicht schneller ein.

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Danke für deine Antwort.

Angespannt ist leider gar kein Ausdruck.
Mein Mann hat morgen einen sehr wichtigen Termin, den er nicht absagen kann (nein, ehrlich nicht!) und somit auch niemand ausschlafen kann.

Da sie leider gestern schon so spät geschlafen haben, hilft auch der Schlafmangel nicht!

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Ich find es ziemlich unfair, dass du dich gerade auch noch damit beschäftigen musst, wie es zuhause gerade (nicht) läuft und dich nicht auf deine Eltern konzentrieren kannst! Sorry, da gäb es von mir zwar Mitleid und ein, zwei Vorschläge, aber das muss auch klappen, ohne dass du abbrichst.
Dein Mann wird und muss das irgendwie hinbekommen, wenn alle morgen müde sind ist das eben so.
„Konsequenzen“ für die Kinder? Eher für den Papa: regelmäßiges ins Bett bringen und ein paar sinnvolle Podcasts oder Bücher zu bindungsorientiertem Handeln wohl eher. Natürlich kann man mit einem 8 Jahre alten Kind reden, aber verstehen und „befolgen“ muss es das alles nicht.
1x ADHS, 1xWackelzahnpubertät und 1x Fieber ist natürlich eine fiese Mischung, aber mal ehrlich, 2 von 3 werden immer irgendeine anstrengende Phase haben, da muss man individuelle Lösungen finden, du würdest das ja auch hinkriegen müssen!

Bearbeitet von Keks36
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Mein Mann wir das auch hinbekommen. Er würde mich nicht "zurückrufen" oder so.

Es ist eben nicht "sind halt alle müde"! Da ist eben ein Rattenschwanz, der mitgezogen wird.

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In dem Moment wo du erfährst, dass es gerade nicht läuft, überträgt er den Mental load wieder auf dich, DAS finde ich unfair! Den Rattenschwanz hättest du ja auch, wenn es bei dir nicht klappen würde.

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Ich finde, du solltest in erster Linie dein schlechtes Gewissen hinterfragen, das finde ich völlig unangebracht.
Auch wenn dein Mann beruflich überlastet ist kann er doch mal seine eigenen drei Kinder ins Bett bringen. Dass das mühsam ist, ja eh, aber du schaffst das offenbar ja auch immer allein. Deine Kinder sollen sich ebenfalls mal nicht so anstellen, sie sind ja keine Stillbabies mehr die ohne Mamas Busen nicht einschlafen können.

Als Konsequenz fände ich passend, dass du jetzt jede Woche abends mal weg bist, damit sich alle vier dran gewöhnen, den Laden auch mal ohne dich zu schupfen.

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Mein schlechtes Gewissen begleitet mich ständig. Ich habe selber ADHS und viele Baustellen. Mein Mann hat psychisch eben auch Baustellen, daher rührt auch das schlechte Gewissen. Ich versuche ihn immer, so gut ich kann, zu entlasten! Will er ja gar nicht, er kann das schon alles mit den Kindern eigentlich! Er beschwert sich ja auch nicht!

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Oh, na da würde ich dem eher mal auf den Grund gehen, denn vielleicht kannst du es ablegen, wenn du die Ursachen des schlechten Gewissens aufgearbeitet hast.
Es klingt so, als hättest du irgendwie das Gefühl, deine Kinder würden leiden, wenn du nicht 200% gibst.

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Meiner Meinung nach können die beiden Großen alleine ins Bett.
Ich würde jetzt bestimmt nix an der Routine ändern. Dein Mann is sowieso abends manchmal nicht da, wenn ich das richtig verstanden habe.
Und ja, bei uns hätte dieser Abend Konsequenzen für die großen Kinder gehabt. Mindestens eins von beiden ist ein Schulkind. Meine Tochter ist 8 und fährt im August auf Klassenfahrt. Ja, sie sollte nach dem Gute Nacht sagen im Bett bleiben.

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Danke für deine Antwort.

Unsere Kinder benötigen alle noch eine Einschlafbegleitung. Ja klar, manche Probleme sind auch hausgemacht, das weiß ich schon!

Welche Konsequenzen hätte denn so ein Abend?

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Das kann ich jetzt so spontan gar nicht sagen, ich denke mal nach…

Was haben die Kinder denn genau gemacht , sind sie immer wieder aufgestanden, waren sie frech?

Bei uns läuft das Zubettgehen eigentlich entspannt. Ich quatsche kurz mit meiner Tochter, mache ihre Decke richtig (ganz wichtig 😅) und dann gehe ich raus.
Es gibt selten Tage, da macht sie Theater, weil sie unbedingt noch malen wollte oder was auch immer. Das hat dann die Konsequenz, dass sie am nächsten Tag eine halbe Stunde früher ins Bett muss. Oder dass sie weniger ans Tablet darf, damit sie früher anfangen kann zu malen/lesen.

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Liebe TE,

bei uns ist das exakt das gleiche.
Eigentlich bringt jeder von uns ein Kind abends ins Bett. Es kommt aber regelmäßig vor, dass mein Mann berufsbedingt abends nicht da ist und ich beide ins Bett bringe. Klappt mal mehr, mal weniger gut, aber es eskaliert nicht.

Kommt es doch alle Herrenzeiten dazu, dass ich abends weg bin - puh.
Das Problem ist aber definitiv hausgemacht und liegt an uns Eltern. Ich bin einfach zu präsent und Papa und die Kinder sind es nicht gewohnt. Die ersten Male, die ich beide Kinder allein ins Bett gebracht hab, gingen auch nicht reibungslos und wir mussten erst einen machbaren Weg finden.
Für mich lautet die Lösung: Es muss eine Regelmäßigkeit rein. Guck doch morgen auf der Heimreise gleich mal, welchen Sportkurs o.ä. du dir buchen kannst. Ab sofort bist du einfach 1x pro Woche abends weg. Dann spielt sich das schon ein.

Meine 2-jährige Tochter braucht als Ritual z.b. nochmal in jedes Zimmer gucken zu dürfen, ob ich auch wirklich weg bin. Danach kann sie sich auf Papa einlassen.

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Danke für deine Antwort!

Ja mir ist klar, dass dies ein hausgemachtes Problem ist. Ganz ehrlich habe ich nicht das Gefühl, dass ich mir einen Abend in der Woche "rausnehmen" kann. Das kommt nicht ovn meinem Mann, der wäre da sofort dabei.

Aber mein Mann ist gerade in einer extremen Belastungssituation und ich denke, das wäre für mich nicht entspannend!

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Danke für eure Antworten.

Im Grunde weiß ich ja, dass sie eben Kinder sind und gerade einfach viel los ist! Es ist momentan nicht möglich Ruhe bei uns daheim reinzubringen.

Nach den Antworten hier möchte ich noch hinzufügen, dass mein Mann psychichsch nicht stabil ist und der berufliche Druck (eigene Firma) eben auch ein finanzieller Druck ist.
Wir haben uns bewusst für ein klasisches Rollenmodell entschieden, sodass ich eben vorallem für die Kinder da bin.

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Moin,
kann man so machen. Darf man so machen, alles schick.
Aber Konsequenzen für die Kinder, die ja nun nur auf eine angespannte, ungewohnte Situation reagiere , darf es m.E. nicht haben.

Ich sehe es so - entweder ist es dir und euch wichtig, dass beide Elternteile allein einigermaßen entspannt durch den Alltag kommen, wenn der jeweils andere Elternteil abwesend ist. Das könnt ihr nur durch Übung und Wiederholung erreichen - du müsstest dich also regelmäßig rar machen. Ich würde annehmen dass das, auf Grund des Alters der Kinder, gar nicht so lange braucht.

Oder Du sagst, du willst und kannst nicht regelmäßig gehen, weil du das deinem Mann nicht zumuten willst (Grund egal). Auch gut. Dann müsst ihr aber damit leben, dass „Mama ist weg“ noch ein paar Jährchen zu turbulenten Zuständen führen kann oder wird.
Da können dann die Kinder nichts für, die ja nie die Chance bekommen haben, diese Situationen ohne Anspannung einzuüben.

Welche Variante du wählst, geht dann nur noch dich und deine Familie etwas an.

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Ich schließe mich den meisten hier nicht an. Der einfachste weg ist zu sagen „ist hausgemacht „, deine Kinder bekommen auch mit dass ihr OPA krank ist. Zusätzlich überträgt sich der Stress von Mann auf Kind. Niemand muss sich Vorwürfe machen dass es nicht reibungslos klappt.
Augen zu und durch und ja eine Überlegung ist es wert die Abendrituale zu ändern. Ich musste auch schon auf Kinder aufpassen die ich regelmäßig ins Bett gebracht habe, es hat immer wunderbar funktioniert, bis auf den Punkt wo die Mama nicht auf Dienstreise war sondern im Krankenhaus. Da tat dem Kleinen alles mögliche weh und wir hatten beide sehr kurze Nächte

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Ich würde es eher als dumm gelaufen abhaken.

Ihr seid alle überlastet, angespannt und ich vermute, dass die Kinder irgendwo die Anspannung spiegeln. Und 3 Kinder allein ist halt echt auch anstrengend, ich scheiter da auch manchmal, obwohl ich das öfter habe.

Da jetzt jemanden zu bestrafen, finde ich irgendwie fehl am Platz, egal ob den Mann oder die Kinder. Er ist vermutlich genug bestraft, die kleine ist halt krank und die großen weinen. Sie werden schon irgendwann schlafen.

Vielleicht würde ich mit den großen nochmal reden. Vor allem, wenn sowas nochmal ansteht. Oft haben die dann doch auch Ideen, wie so ein Abend besser ablaufen könnte.

Und - du bist daran auch nicht Schuld und kannst mit gutem Gewissen bei deinem Vater sein.

Gute Besserung für deinen Vater!

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Ich danke dir sehr für deine Antwort und auch die Genesungswüsnche für meinen Papa.

Ich werde wohl nochmal mit meinem Mann reden.

Ich grübel gerade eh sehr viel, ob unsere "Erziehung" gut ist. Und ich weiß auch, dass wir auch gerade alle irgendwie negativ sind und zuviel schimpfen und oft meckern. Ja, uns fehlt gerade allen irgendwie Ruhe und da bedingt eines das andere!

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Ich würde es auch unter dumm gelaufen abhaken.
Wir haben auch manchmal so Situationen die einfach irgendwie doof laufen und einfach abends kein Kind einschläft usw.
Bei uns dauert es oft ein paar Tage mindestens bis sich eine Rutinenänderung eingespielt hat.
Ich würde weder Mann noch Kinder irgendwie bestrafen oder beim nächsten Mal Konsequenzen androhen, lieber mit den Grossen nochmal drüber sprechen.