„Stilldemenz“, Corona, das Alter?

Hallo,

ich muss jetzt einmal fragen ob das jemand von euch kennt,…

Hab in den letzten 5 Jahren 3 Kinder bekommen und war vorwiegend zuhause mit der Betreuung beschäftigt. Zwischen den Kindern habe ich schon wieder Teilzeit gearbeitet, aber nur für kurze Zeit.

Irgendwie ist mir aufgefallen dass mein Gedächtnis extrem schlecht geworden ist. Ständig vergesse ich etwas, verlege Dinge usw.

Auch auf Neues kann ich mich schlecht konzentrieren. ZB tue ich mir schwer die Funktionen meiner neuen Smartwatch zu nutzen.
Kopfrechnen oder Ähnliches empfinde ich als sehr anstrengend.

Ist das mangelnde „Übung“ oder was meint ihr?

Lg

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Eindeutig JA :-)

Wenn du wieder arbeitest, wird’s wieder besser ;-)

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Hallo, danke!

Ich hoffe es inständig.

Lg

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Ich habe einen noch relativ jungen Patienten (55J) der seit seiner 2. Corona Erkrankung massive Einschränkungen hat.

Setzt sich ins Auto fährt los, weiß nach 2min nicht mehr wohin er fahren wollte.

Wurde genau durchgecheckt und viele Spezialuntersuchungen gemacht und man kam wohl zu dem Schluss dass die Veränderungen am Gehirn durch COVID ausgelöst sein sollen 😵‍💫🤷‍♀️

Wird nicht auf dich zutreffen - gibts aber offensichtlich wirklich..

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Hallo, danke für die Antwort!

Ganz so schlimm ist es nicht, aber doch manchmal ähnlich.
Ich gehe zurück in die Wohnung weil ich etwas bestimmtes vergessen habe und stehe dann vor dem Schrank - im Wissen dass ich dort jetzt etwas Bestimmtes nehmen wollte und weiß absolut nicht was.
Wenn ich es dann sehe fällt es mir aber wieder ein.

Ob es mit Corona zusammenhängt weiß ich nicht. Zumindest eine der Infektionen hat mich ziemlich erwischt und ich war etwa 3 Wochen krank geschrieben - trotz 2facher Impfung.

Chaotisch war ich immer schon aber das finde ich ein wenig übermäßig,…
Vielleicht liegt es ich an 6 Jahren Schlafentzug 🫣.

Darf ich fragen welche Veränderungen das im Gehirn sind? Ist es bei eurem Patienten reversibel?
Lg

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Das kann verschiedene Ursachen, wahrscheinlich in Kombination.
3 Kinder sind oft eine hohe Belastung. Das kann zu Konzentrations und Gedächtnisstörungen führen, da hilft nur Stressreduktion.
Nach Corona haben einige ein Long-Covid entwickelt. Dafür typisch sind Gedächtnis - und Konzentrationsstörungen, aber auch eine Belastungsintoleranz (körperlich schnell erschöpft) und manchmal auch eine autonome Dysregulation (Probleme mit Blutdruck, Herzfrequenz, Verdauung...)

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Ich glaube einfach, mit drei Kindern hat man einfach einen anderen Fokus. Da geht es um Windeln, Termine, spielen etc. und da rechnet man nicht schnell mal im Kopf eine komplizierte Rechnung oder vergisst schnell mal was, weil an einem soviel andere Verantwortung klebt.

Merke das schon an einem Kind und an der aktuellen Schwangerschaft, dass ich oft so viel um die Ohren habe, dass mir manchmal geläufige Wörter nicht mehr einfallen, ich Dinge verlege oder 5x in den ersten Stock laufe und oben wieder vergesse was ich wollte.

Eine gute Freundin war sehr lange mit ihren Kindern daheim und hatte auch Angst, langsam total „zu verdummen“ (mir fällt grad wieder kein besseres Wort ein 😅) seit einem Jahr arbeitet sie wieder, es kommt mehr Input von außen und sie empfindet es nicht mehr so.

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Hey, das kenne ich auch, obwohl ich nur ein Kind habe. Eine Schwangerschaft verändert das Gehirn ja tatsächlich und die folgende Betreuung der Kinder tut sein übriges.

Ich merke jetzt, wie es wieder besser wird. Mein Sohn ist jetzt fast 4 und ich habe angefangen ein paar Tage die Woche nachmittags zu arbeiten. Während ich vorher den Großteil der Kinderbetreuung, der Organisation fürs Kind und den Haushalt übernommen habe, macht das an den Tagen nun mein Mann. Ich habe damit zwei Tage die Woche, an denen ich mich nur auf mich und die Arbeit konzentrieren muss und mein Kopf ist so frei wie vor der Schwangerschaft.

Ich glaube zum Teil ist es wirklich die Veränderung in der Schwangerschaft und die Hormone usw. Zum anderen Teil ist der Alltag ja aber auch viel komplexer geworden und man muss viel mehr Dinge im Kopf haben, für die Kinder mitdenken und gleichzeitig dauerhaft aufmerksam sein, damit sich kein Kleinkind umbringt und damit die Bedürfnisse aller irgendwie befriedigt sind. Am besten noch inmitten von Chaos und Lautstärke. Man vergisst total, was für eine mentale Gymnastik man da tagtäglich veranstaltet, kein Wunder, dass man da dann ab und zu unkonzentriert ist und was vergisst.